Die Bilanz

Wie die Klimakrise die Kernkraft befeuert

Strom aus den politisch bekämpften grenznahen Kernkraftwerken findet sich auch im heimischen Netz (im Bild: Temelin).
Strom aus den politisch bekämpften grenznahen Kernkraftwerken findet sich auch im heimischen Netz (im Bild: Temelin).(c) REUTERS (Petr Josek Snr)
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Immer mehr Länder liebäugeln mit dem massiven Einsatz von Kernkraft zur Dekarbonisierung ihrer Energieerzeugung. Das bringt Österreich in ein Dilemma.

Die Klimaziele dürfen nicht zu einem Wiedererstarken der Atomindustrie führen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz, bevor er im vergangenen Dezember zur entscheidenden Ratssitzung zur Anhebung der EU-Klimaziele nach Brüssel flog. Und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler assistierte: „Atomkraft darf nicht die Zukunft sein.“

Verständliche Standpunkte für österreichische Politiker. Denn hierzulande ist die Nutzung der Kernkraft zur Stromerzeugung seit 1978 gesetzlich verboten, seit 1999 sogar per Verfassungsgesetz.
Allerdings ist das Ganze auch ein bisschen heuchlerisch, denn Österreich ist, vor allem im Winter, auf Stromimporte angewiesen.

Zwischen zehn und 15 Prozent des Bedarfs wird netto (Import abzüglich Export) aus dem Ausland gedeckt. Im Winter, wenn Sonnenenergie weitgehend ausfällt und die Flüsse wenig Wasser führen, noch viel mehr. Gestern, Donnerstag, beispielsweise lag der Importanteil je nach Tageszeit zwischen 15 und fast 40 Prozent.

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