Schon Jugendliche unter 16 Jahren kommen leicht an Alkohol und trinken ihn gern. Doch ab diesem Alter steigt der Konsum sprunghaft an. Eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestalters würde Heranwachsende schützen.
„Leute, wenn einer bei der Party umkippt und nicht mehr ansprechbar ist: Ruft die Rettung“, bläut der Gesundheitskabarettist Ingo Vogl den Schülern ein, die er über „Rauchen, Saufen, Sex und Drogen“ aufklärt. Darin kommt auch die Geschichte von einem 15-Jährigen vor, der beinahe gestorben wäre, bis sich doch endlich ein Freund getraut hat, die Rettung zu holen. Immerhin liegt das gesetzliche Mindestalter in Österreich bei 16 Jahren: Jugendliche fürchten den Arm des Gesetzes, wenn sie unter diesem Alter beim Komasaufen erwischt werden.
„Im weltweiten Vergleich liegt das Mindestalter für Alkoholkonsum im deutschsprachigen Raum sehr niedrig“, sagt Martin Halla, Wirtschaftsprofessor der Uni Linz. In den USA darf man erst ab 21 Jahren Alkohol trinken, in den meisten europäischen Ländern ab 18. Aber in Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz schon ab 16, zumindest „nicht gebrannten Alkohol“.
Das Trinkverhalten der Jungen
„Studien zeigen, dass in Österreich der Alkoholkonsum in allen Altersgruppen sehr hoch ist. Wir wollten herausfinden, ob das mit dem niedrigen Mindestalter zu tun hat“, erklärt Halla. Gemeinsam mit der Universität Passau haben die Linzer Forscher nun einen großen Datenberg ausgewertet. Wie wirkt sich das niedrige Mindestalter auf das Trinkverhalten der Jugendlichen in Österreich aus?