Herausforderer Bobi Wine beklagt "Betrug" bei Wahl in Uganda

APA/AFP/YASUYOSHI CHIBA
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Oppositionskandidat dankte Wählern für Rekordbeteiligung - Verkündung des Wahlergebnisses vermutlich am Samstag

Der Oppositionskandidat Bobi Wine hat Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentschaftswahl in Uganda beklagt. Die Abstimmung am Donnerstag sei von "Betrug und Gewalt" überschattet worden, schrieb der ehemaligen Popstar am Freitag auf Twitter. Details zu seinen Anschuldigungen nannte Wine nicht. Dennoch sehe die Lage insgesamt "noch gut" aus. Er dankte den Wählern, die für eine Rekordbeteiligung gesorgt hätten.

Der 38-jährige Wine war gegen den seit 1986 amtierenden Präsidenten Yoweri Museveni angetreten, der ein sechstes Mandat anstrebt. Die Verkündung des Wahlergebnisses wird für Samstag erwartet. Während die Stimmen ausgezählt wurden, blieben die seit Mittwoch blockierten Internet-Verbindungen in Uganda ausgesetzt.

Gewaltsame Zusammenstöße

Die Behörden in dem ostafrikanischen Land erklärten, die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen selbst seien friedlich verlaufen. Auch habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben. Während des Wahlkampfes allerdings war es zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen. Bei Protesten gegen die Festnahme Wines im November wurden 54 Menschen getötet. Zudem wurden Journalisten angegriffen, die über Veranstaltungen der Opposition berichtet hatten. Regierungskritiker wurden eingesperrt.

Mit Hinweis auf die Sicherheitsmaßnahmen, die wegen der Corona-Pandemie nötig seien, hatten die Behörden auch zahlreiche Treffen der Opposition verboten. Museveni konnte hingegen als Präsident auf starke mediale Präsenz setzen.

(APA)

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