Minarett-Spiel auf Neonazi-Seite wieder online

NeonaziHomepage stellt AntiMinarettSpiel online
NeonaziHomepage stellt AntiMinarettSpiel online
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Man greife der FPÖ gerne unter die Arme und stelle den Österreichern dieses Spiel wieder zur Verfügung, heißt es auf einer rechtsextremen Homepage. Ohne ihr Wissen, sagt die Partei.

Das Anti-Minarett-Spiel der steirischen Freiheitlichen ist wieder online, allerdings nicht auf der Website der FPÖ sondern auf der als neonazistisch eingestuften Homepage www.alpen-donau.info. Dort heißt es: "Wir greifen der FPÖ Steiermark gerne unter die Arme und stellen hiermit den Österreichern dieses Spiel wieder zur Verfügung."

Die Grüne Landesgeschäftsführerin Astrid Polz-Watzenig, die auf die Wiederaufnahme des Spiels in einer Aussendung aufmerksam gemacht hatte, meinte dazu: "Unglaublich, wie eng diese Neonazi-Seite und die steirische FPÖ zusammenarbeiten."

FPÖ: "Politisches Halluzinieren"

FP-Generalsekretär Herbert Kickl wies am Sonntagabend Behauptungen über derartige Verbindungen "auf das Entschiedenste" zurück. Ganz im Gegenteil habe die FPÖ bereits vor mehreren Monaten eine Sachverhaltsdarstellung "hinsichtlich dieser zutiefst abzulehnenden Homepage" eingebracht und Ermittlungsfortschritte der Behörden kritisiert.

Das Minarett-Stopp-Spiel, über das man "durchaus unterschiedlicher Meinung" sein könne, sei dort ohne Wissen und Billigung der steirischen FPÖ online gestellt worden, betonte Kickl. Irgendwelche Verbindungen von der Neo-Nazi-Homepage zur FPÖ konstruieren zu wollen, sei nichts anderes als "politisches Halluzinieren" der Grünen.

Fischer: "Wirkliche Geschmacklosigkeit"

Bundespräsident Heinz Fischer kritisierte das Spiel am Sonntag scharf. Es sei ein "absoluter Unfug" und eine "wirkliche Geschmacklosigkeit". Die Reife einer Demokratie werde auch daran gemessen, wie Wahlkämpfe ablaufen, so Fischer. Und die Parteien sollten wissen, "dass die Menschen klüger sind als viele glauben, und mangelnde Argumente nicht durch verbale Aggressivität ersetzbar sind."

Das Online-Spiel war am Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom Netz genommen worden. Gestaltet ist es ähnlich einem Schießspiel. Es geht darum, möglichst viele Minarette, Moscheen und Muezzine, die nacheinander am Bildschirm erscheinen, mit einem Stopp-Schild "abzuschießen".

(APA)

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Kommentare

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Von einer Partei, die im Spiel Muezzins abschießen lässt, sollte sich niemand zum Landeshauptmann wählen lassen.

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