Gastkommentar

So geht es uns Wahlengländerinnen . . .

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Erfahrungsbericht. Ein großer Teil der Britinnen hadert mit dem Brexit und kämpft für den Erhalt der Beziehungen zum europäischen Kontinent.

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Der Brexit ist persönlich geworden“ – so betitelt erschien vor ziemlich genau einem Jahr ein kurzer Kommentar von mir im Kontext anderer Wortmeldungen von in England lebenden Österreicherinnen und Österreichern („Die Presse am Sonntag“, 26. Jänner 2020, S. 7). Der Tenor dieses Stimmungskonzerts war, dass man als EU-Ausländerin mit settled status, also einer unbefristeten Aufenthaltsbewilligung, vor allem besorgt und mit einem vagen Gefühl des Verlusts auf die Entwicklungen reagieren könne.


Nur zwei Befragte blieben optimistisch, dass sich die Situation mit dem demografischen Wechsel zu jüngeren Generationen britischer Entscheidungsträger und Wähler bessern würde. Denn der stereotypische Brexiteer war vor allem eines in den Augen der Öffentlichkeit – alt. Mittlerweile weiß man, dass zwar ältere Wählerinnen und Wähler überproportional häufig für den Brexit gestimmt haben, dass aber auch die Faktoren der sozialen Klassenzugehörigkeit und des Einkommens, der Bildungsgrad und die persönliche Haltung zu konservativem beziehungsweise liberalem Denken bei dem Referendum eine wesentliche Rolle gespielt haben. Die Eindämmung der Immigration wurde zum Zugpferd der Leave-Kampagne, Flexibilität und Offenheit gegenüber ausländischen Einflüssen wurden wirkungsvoll als liberale Schreckgespenster vor innenpolitische Defizite geschoben.

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