Manche wurden Parteichef und Kanzler, andere wiederum verschwanden in der Versenkung. Welche Rolle Quereinsteiger in der Politik spielten.
Wien. Sebastian Kurz verlässt sich bei der Besetzung von Spitzenpositionen gern auf sein vertrautes Umfeld. Im Kabinett finden sich jahrelange Weggefährten wie Gernot Blümel, Susanne Raab oder Elisabeth Köstinger. Bildungsminister Heinz Faßmann war vorher sein Berater zu Integrationsthemen. Und auch Christine Aschbacher wurde dem Kanzler nicht von außen aufgedrängt, man kannte sich aus den Jugendorganisationen der Volkspartei.
Aschbachers Abgang aufgrund der Plagiatsaffäre führte nun zu einem Strategiewechsel: In Zeiten der größten Arbeitslosigkeit in der Zweiten Republik wollte Kurz das Arbeitsministerium lieber einem ausgewiesenen Fachmann anvertrauen: dem Wirtschaftswissenschafter Martin Kocher. Der erste Quereinsteiger im Team von Kurz ist er trotzdem nicht, bereits in der türkis-blauen Regierung hatte der Kanzler mit dem Universitätsprofessor Faßmann und dem Versicherungsmanager Hartwig Löger zwei Ressortchefs von außerhalb der Politik geholt.