Kurz vor der geplanten Rückkehr des Kreml-Kritikers am Sonntag ist sein Mitstreiter Pawel Selesnki verhaftet worden.
Kurz vor der geplanten Rückkehr des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny nach Russland ist einer seiner Mitstreiter verhaftet worden. Pawel Selenski bleibt bis zum 28. Februar in Haft, wie ein Moskauer Gericht am Samstag mitteilte. Dem Kameramann von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung wird vorgeworfen, im Internet zu Extremismus angestachelt zu haben.
Hintergrund ist ein Tweet vom Oktober, der ein Foto einer Journalistin zeigt, die sich vor einem Büro des Innenministeriums selbst angezündet hatte. Zuvor hatte die Polizei ihre Wohnung durchsucht. Irina Slawina starb an ihren Verletzungen.
Nawalny ist einer der führenden Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er will am Sonntag aus Deutschland nach Russland zurückkehren. Nach einem Giftanschlag mit dem Nerven-Kampfstoff Nowitschok im August war Nawalny an der Berliner Charite behandelt worden und hatte sich anschließend in Deutschland erholt. Die deutsche Bundesregierung und andere westliche Staaten sprechen von einem Mordversuch. Die Regierung in Moskau weist jede Verwicklung in den Vorfall zurück. Nawalnys Rückkehr stellt sie vor ein Dilemma: Wird der Oppositionspolitiker verhaftet, riskiert sie Proteste und Sanktionen westlicher Länder. Tut sie nichts, könnte sie im eigenen Land als schwach gelten.
(APA)