Das Wörtchen „soll“ bestimmt die Vorschau auf die großen Ausstellungen dieses Jahres: Mit Verschiebungen ist wohl zu rechnen. Die Museen mussten ihre Pläne reduzieren und setzen vor allem auf Sammlungsschauen und in Österreich lebende Künstler.
Und plötzlich diese Übersicht im Wiener Ausstellungsprogramm, die Bonsaisierung eines Dschungels. Man weiß gar nicht, ob man diese neue Qualität schätzen oder an ihr verzweifeln soll. Üben wir uns angesichts dieses reduzierten Jahresprogramms, angesichts der unabsehbar gewordenen Unterbrechungen im Ausstellungsgeschehen, doch einmal in Gleichmütigkeit.
Vor allem die besucherstärksten Bundesmuseen haben ihre Geschwindigkeit spürbar gedrosselt, weniger Sonderschauen angesetzt, diese überwiegend auf die hauseigenen Bestände konzentriert. Sehen wir uns dazu erst Belvedere und Albertina an: Nach mehr als sieben Jahren, wie man in ersterem Haus nahezu stolz verkündet, zeige man dieses Jahr auch im Oberen Belvedere wieder umfangreiche Wechselausstellungen. Was mehr den aufwendigen klimatechnischen Umbauten im seit Juni geschlossenen Unteren Belvedere geschuldet ist als einem inhaltlichen Konzept.
Unteres Belvedere bleibt zu. Dieses Jahr wird es jedenfalls nicht aufsperren, wohl erst mit der verschobenen Ausstellung zu Salvador Dalí und dessen Idol Sigmund Freud, die Jänner 2022 in der Orangerie eröffnen soll. 2023 – zwei Jahre nach dem ursprünglichen Plan – ist dann erst die spektakuläre Schau Klimt. Inspired by Rodin, Van Gogh, Matisse angesetzt, eine Kooperation mit dem Van Gogh Museum Amsterdam.