Serie: Legenden

Herbert von Karajan: Magier der Musik für Millionen

Das Publikum gibt sich sechs Jahrzehnte lang seiner Aura hin. Und erlebt Sternstunden der Musik. Herbert von Karajan – Mediengenie, Millionenjongleur und erster Popstar der Klassik. Sein kometenhafter Aufstieg ist von der Nähe zum Nationalsozialismus überschattet.

In Wien hat jeder Operndirektor eineinhalb Millionen Mitdirektoren, die ihm alle sagen, wie das Haus geführt werden muss“, stellt Herbert von Karajan am Höhepunkt der Staatsopernkrise 1963 fest. Sein Sessel als künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper wackelt bereits. Co-Manager Egon Hilbert wird am 1. September 1964 als alleiniger Direktor inthronisiert.

Zehn Monate zuvor, am 3. November 1963, um 19.07 Uhr, tritt Karajan vor den Vorhang der Staatsoper, um das Premierenpublikum einer „Bohème“-Aufführung, darunter Bundespräsident Adolf Schärf, nach Hause zu schicken, denn das Bühnenpersonal streike. Die Gewerkschaft tobt, weil Karajan den Souffleur durch einen Maestro suggeritore – einen in italienischen Opernhäusern mitdirigierenden Souffleur – ersetzen lässt.

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