Altersmedizin

Wo das Alter im Fokus steht

Georg Pinter ist Abteilungsvorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt.
Georg Pinter ist Abteilungsvorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt. Karlheinz Fessl
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Das Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt widmet sich dem Alter in all seinen Facetten – auch mit einem Alterssimulationsanzug.

Vor zehn Minuten hatte ich noch keinerlei Probleme, ein SMS zu schreiben. Doch jetzt geht das plötzlich nicht mehr. Meine Finger sind klamm. Ich sehe die Tasten am Handy nicht mehr richtig, kann kein A von einem U unterscheiden. Alles ist verschwommen, Grau in Grau. Neben mir steht ein Mensch, es ist wohl eine Frau? Sie fragt mich etwas. Ich höre wohl, aber ich verstehe nicht, was sie sagt. Es ist zum Davonlaufen. Aber das geht nicht. Meine Füße sind schwer wie Blei, der ganze Körper ist so unerträglich schwer, der Rücken schmerzt. Die Frau gibt mir eine Krücke, mühsam tripple ich Schritt für Schritt dahin, langsam, ganz langsam. Jeder Schritt ist eine Anstrengung. Am meisten jedoch irritiert mich dieses Grau vor den Augen, dieser Schleier, der mir die Sicht auf das Leben nimmt.

So oder ähnlich fühlt sich das Alter an. „Gert“ lässt jüngere Menschen spüren, wie das ist. Gert, das ist ein gerontologischer Simulator – eigens gefertigte Brillen, die eine Makula-Degeneration oder Grünen Star simulieren, eine 30 Kilo schwere Weste, eine Halskrause, Kopfhörer, die einen halb taub machen, Gewichte an den Beinen, spezielle Handschuhe und anderes, das einen unbeweglich, ungelenk, steif, zittrig macht. Und plötzlich ist man alt.

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