Niedersachsen

Deutsche Waldarbeiter entdecken mögliches RAF-Depot

Bei Baumschnittarbeiten in Niedersachsen haben Arbeiter ein Kunststofffass gefunden. Es soll Schriftstücke und Behälter mit Flüssigkeiten enthalten.

Waldarbeiter sind in Niedersachsen womöglich auf ein Depot der Roten Armee Fraktion (RAF) gestoßen. Bei Baumschnittarbeiten in einem Waldgebiet im Bereich Seevetal hätten die Arbeiter am Freitag ein Erddepot entdeckt, teilte das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) am Samstag in Hannover mit. In dem vergrabenen Kunststofffass befanden sich demnach unter anderem Schriftstücke aus den achtziger Jahren sowie Behältnisse mit Flüssigkeiten.

Das Waldgebiet um den Fundort herum sei weiträumig nach weiteren Depots durchsucht worden, hieß es weiter. Das Fass mit den Schriftstücken hatte offenbar Jahrzehnte unter der Erde gelegen. Proben daraus wurden zur Untersuchung in kriminaltechnische Labors geschickt.

"Nach erster Bewertung des aufgefundenen Schriftmaterials ist ein Bezug zu der bundesweit agierenden terroristischen Gruppierung RAF nicht auszuschließen", erklärte das LKA. Dies werde nun von LKA-Experten untersucht. Aufgrund des Alters der entdeckten Gegenstände ging die Polizei jedoch nicht davon aus, dass sich daraus Hinweise auf den Aufenthalt der gesuchten Ex-RAF-Terroristen Ernst Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette ergeben.

Die RAF hatte sich 1998 für aufgelöst erklärt. In den Jahrzehnten zuvor hatte die Gruppe eine Reihe blutiger Taten verübt, darunter die Ermordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback sowie die Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer im Jahr 1977 oder den tödlichen Bombenanschlag auf Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen 1989.

(APA/dpa)

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