Spielabsage

Handball-WM: Kapverde kann keine zehn gesunden Spieler stellen

Österreich misst sich zum Vorrundenabschluss mit Norwegen.
Österreich misst sich zum Vorrundenabschluss mit Norwegen.Pool via REUTERS
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Die Kapverden waren zum Spiel gegen Deutschland nicht in der Lage, zehn gesunde Spieler aufzustellen. Österreich misst sich zum Vorrundenabschluss mit Norwegen.

Gizeh/Wien. Die Coronathematik hat die Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten weiter fest im Griff. Nachdem die Teams aus Tschechien und den USA ihre Teilnahmen aufgrund zahlreicher Coronafälle noch vor Turnierbeginn zurückziehen mussten, sorgt nun die Spielabsage zwischen Deutschland und Kapverden für Diskussionsstoff. Dem WM-Neuling standen nach jüngsten Tests nur noch neun spielberechtigte Akteure zur Verfügung, womit die Regularien des Weltverbands IHF nicht mehr erfüllt wurden.

Diese schreiben vor, dass jede Mannschaft mindestens zehn Spieler inklusive eines Torhüters aufbieten muss. Das für Sonntagabend angesetzte Spiel wurde abgesagt und mit 10:0 für Deutschland gewertet. Obwohl bereits vor dem Turnier etliche Coronafälle bei den Afrikanern aufgetreten waren, hatten sie die Reise nach Ägypten angetreten. Kurz nach der Ankunft in Kairo wurden weitere vier Spieler positiv auf Covid-19 getestet, sie mussten sich in Quarantäne begeben. Trotzdem traten die Kapverden zum Gruppenspiel gegen Ungarn (27:34) an. Ob sich dabei möglicherweise auch gegnerische Spieler angesteckt haben, kann aufgrund der Inkubationszeit nicht ausgeschlossen werden.

Der Handballexot hat trotz der schwierigen Umstände dennoch weiterhin die Chance auf den Aufstieg in die Hauptrunde. Um gegen den letzten Gruppengegner Uruguay zu bestehen, sollen nun vier Ersatzspieler nach Ägypten eingeflogen werden. „In diesem außergewöhnlichen Moment tut der kapverdische Handballverband alles, um unsere aller Mannschaft zu unterstützen, die zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die Ehre hat, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung des nationalen Verbands.

Die Chance auf ein Weiterkommen hat auch Österreich, sie ist jedoch wohl nur theoretischer Natur. Gegen Norwegen ist dafür am Montag (20.45 Uhr, live ORF Sport+) ein Sieg Pflicht, ein solcher käme allerdings einer Sensation gleich. Zumindest etwas Hoffnung macht die Leistungssteigerung im Duell mit Frankreich (28:35) nach der Auftakt-Enttäuschung gegen die Schweiz (25:28). Die Deckung war im zweiten Spiel aggressiver, der Angriff etwas variabler, aber freilich nicht perfekt. Während das Spiel über den Kreis – Tobias Wagner warf sieben Tore – gut funktionierte, wurden die beiden starken Außenspieler Robert Weber und Sebastian Frimmel immer noch zu wenig eingebunden.

Und im Tor hatte auch die Aufstellung von Florian Kaiper nicht den erhofften Effekt. Österreichs Goalies kommen kumuliert bislang nicht einmal auf eine 20-prozentige Fangquote. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2021)

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