Migration

Guatemalas Polizei treibt Migranten aus Honduras mit Tränengas zurück

Der Druck auf die Polizeisperre in Guatemala wurde immer größer.
Der Druck auf die Polizeisperre in Guatemala wurde immer größer.APA/AFP/JOHAN ORDONEZ
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6000 Menschen wollten durch Guatemala über Mexiko in die USA.

Die Polizei des mittelamerikanischen Staates Guatemala hat am Sonntag mit Tränengas rund 6000 Migranten aus Honduras zurückgetrieben, die zu Fuß über Mexiko in die USA gelangen wollten. Polizei- und Militäreinheiten umstellten die Migranten in der Nähe von Vado Hondo, um sie aufzuhalten. Als die Migranten sich nicht aufhalten ließen, setzten die Sicherheitskräfte Tränengas ein. Sie trieben die Menschenmenge rund 200 Meter zurück.

Am Freitagabend hatte eine erste Gruppe von Migranten aus Honduras eine Polizeiabsperrung an der Grenze nach Guatemala durchbrochen, am Samstag folgten tausende weitere Menschen. Die Grenzpolizei verzichtete nach eigenen Angaben darauf, die Menschen gewaltsam aufzuhalten, da unter ihnen viele Familien mit kleinen Kindern waren. Zwar kontrollierten die Beamten die Papiere und verlangten den Nachweis eines negativen Coronatests, doch ließen sie schließlich alle durch.

Die Regierung in Guatemala rief die Behörden von Honduras auf, die massive Abwanderung seiner Einwohner durch präventive Maßnahmen einzudämmen. Die Migranten fliehen nach eigenen Angaben vor Armut und Arbeitslosigkeit sowie der grassierenden Bandengewalt in Honduras.

Trump verhandelte mit Transitländern

Ende 2018 waren mehrere "Karawanen" bis zur Südgrenze der USA gelangt. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump traf seitdem mit Guatemala, Honduras und El Salvador Vereinbarungen, mit denen die drei Länder zu sicheren Drittstaaten erklärt wurden. Migranten auf dem Weg in die USA müssen demnach, wenn sie eines dieser Länder betreten, dort Asyl beantragen. Andernfalls können sie dorthin zurückgeschickt werden, wenn sie die Vereinigten Staaten erreichen.

Mexiko sagte im Juni 2019 den USA zu, mit dem Einsatz von Soldaten Migranten an der Durchreise zur US-Grenze zu hindern.

Vertreter der künftigen US-Regierung des gewählten Präsidenten Joe Biden führten am Donnerstag Gespräche mit Angehörigen der mexikanischen Regierung zum Thema Migration. Das Biden-Team äußerte einer Mitteilung zufolge dabei den Wunsch, gemeinsam die Ursachen der Migration anzugehen. Biden, der am kommenden Mittwoch vereidigt werden soll, hat eine völlige Abkehr von Trumps Migrationspolitik angekündigt.

(APA/AFP)

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