Quergeschrieben

Mit Twitter als Zensor wird der Bock zum Gärtner

Donald Trump
Donald TrumpAPA/AFP/MANDEL NGAN
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Das Medium der „Narzissten, Hysteriker und Journalisten“ hat Trump auf Lebenszeit gesperrt. Dabei geht es nur am Rande um die öffentliche Moral.

Sehr lang hielt sich die Hoffnung, die Welt werde sich durch den gewaltigen Fortschritt in der Kommunikationstechnologie verbessern lassen. Die smarten jungen Unternehmer, die in den 1970er-Jahren im Silicon Valley an der Zukunft bastelten, ließen den hierarchisch organisierten Giganten IBM wie ein Monster aus der Vorzeit aussehen. Bill Gates und Steve Jobs wurden zu den Ikonen des digitalen Zeitalters, sie symbolisierten einen innovativen, flexiblen und humanitären Kapitalismus. Microsoft wurde 1975 gegründet, Apple zwei Jahre später. 1994 folgte Amazon, 1998 Google, 2004 Facebook, 2005 YouTube, 2006 Twitter. Längst stehen die Konzerne der einstigen Outsider an der Spitze der globalen Rangliste. In Verdrängungswettbewerben können sie ein Vielfaches der Kapitalmacht ihrer Rivalen aufbieten. Ihre Eigentümer gehören zu den reichsten Männern der Welt. Laut Forbes verfügt Jack Dorsey (Twitter) über ein Nettovermögen von 13 Milliarden Dollar, Mark Zuckerberg (Facebook) über 90 Milliarden, Jeff Bezos (Amazon) über 185,7 Milliarden.

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Aber die Selbsteinschätzung, dass sie der Menschheit einen unersetzlichen Dienst leisten, teilen die Tycoons des Internets bis heute. Es finde ein Kampf statt zwischen „den Kräften der Freiheit, der Offenheit und der globalen Community gegen die Kräfte des Autoritarismus, Isolationismus und Nationalismus“, predigte Zuckerberg in Harvard. Das war 2017, ein Jahr nachdem Donald Trump ausgerechnet mithilfe von Facebook und Twitter die Präsidentenwahl gewann.

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