Großbritannien

Leeres London: Corona und Brexit lösten Exodus aus

Die Straßen in London sind nicht nur wegen Corona leerer geworden.
Die Straßen in London sind nicht nur wegen Corona leerer geworden.(c) AFP
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Die Corona-Epidemie führt zum größten Bevölkerungsrückgang in Großbritannien seit dem Zweiten Weltkrieg: 1,3 Millionen Menschen haben das ehemalige EU-Land im Vorjahr verlassen.

London. Wenn Großbritannien nicht rasch die Coronapandemie unter Kontrolle bekommt, wird man auch die Stellenbeschreibung des Innenministers überdenken müssen: War es bisher die erste Aufgabe des gestrengen Home Secretary, den Zufluss von Menschen ins Land zu unterbinden, wird man nun bald die Menschen zum Bleiben ersuchen müssen. Mit einem „beispiellosen Exodus“ von 1,3 Millionen nicht im Land geborenen Menschen hat Großbritannien im Vorjahr nach Berechnungen des Economic Statistics Centre of Excellence den größten Bevölkerungsrückgang seit Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt.

Am stärksten betroffen war die Hauptstadt London, in der 20 Prozent der Bevölkerung nicht in Großbritannien geboren sind, mit dem Verlust von 700.000 Menschen. In erster Linie handelt es sich der Studie zufolge um Beschäftigte in Gastronomie und Gastgewerbe, die von der Coronakrise besonders hart getroffen wurden. „Angesichts der Natur der Epidemie und ihrer wirtschaftlichen und sozialen Folgen ist davon auszugehen, dass Menschen das Land verlassen haben.“ Statt zu versuchen, in Großbritannien mit Kurzarbeitsgeld durchzukommen, würden viele in ihren Heimatländern auf niedrigere Lebenshaltungskosten und bessere Gesundheitsversorgung setzen.

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