Veränderte und deutlich ansteckendere Coronavirus-Stämme wie etwa die britische Variante B.1.1.7 treiben die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe. Aber warum gerade jetzt?
Ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie und zeitgleich mit dem Beginn der Impfungen passiert das, was von Anfang an befürchtet wurde – eine verhängnisvolle Kombination an Mutationen hat dem Coronavirus einen, wie Virologen sagen, Fitness-Vorteil verschafft.
Gleich drei Varianten – die britische, südafrikanische und brasilianische – dürften nach derzeitigem Wissensstand deutlich ansteckender sein als die bisher dominierenden Stämme. Insbesondere die erstmals im Herbst in Großbritannien nachgewiesene und mittlerweile in ganz Europa grassierende Mutante mit der Bezeichnung B.1.1.7 führte dazu, dass viele Länder ihre geltenden Lockdowns verlängert bzw. verschärft haben, darunter auch Österreich – aus Angst davor, die Kontrolle über ihre Ausbreitung zu verlieren.
Zu hohe Virus-Population
Angesichts der Tatsache, dass Mutationen ständig stattfinden, zumeist aber keine oder sogar nachteilige Auswirkungen auf ihre Infektiosität des Virus haben, drängt sich die Frage auf, warum gerade jetzt ansteckendere Varianten entstanden sind. Eine Theorie besagt, die anhaltenden Lockdowns hätten den sogenannten Selektionsdruck erhöht und dazu beigetragen, dass sich jene Stämme durchsetzen, die effizienter an die ACE2-Rezeptoren auf den Schleimhäuten entlang der Atemwege binden.