Illegale Migration

Schlepperbande in Deutschland geschnappt, Chef im Burgenland verhaftet

imago images/Ralph Peters
  • Drucken

19 Festnahmen in mehreren Bundesländern. Der Drahtzieher, ein Syrer, soll die Schleppungen von mehr als 140 Menschen teils in Österreich koordiniert haben.

Bei einer Großrazzia gegen Schlepper wurden am Dienstag in mehreren deutschen Bundesländern 19 Männer verhaftet, denen vorgeworfen wird, über längere Zeit hinweg vorwiegend Menschen aus Syrien über die Türkei und die Balkanroute illegal nach Deutschland verfrachtet zu haben. Die Verdächtigen sind vor allem Syrer, Libyer und Libanesen. Der vermutliche Chef der Bande, ein etwa 30 Jahre alter Syrer, war indes bereits im Dezember verhaftet worden - bei Wulkaprodersorf im Burgenland.

Die jetzigen Festnahmen fanden in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen statt. Die Bande dürfte seit spätestens April 2019 Menschen in Kleinlastern gegen hohe Summen nach Deutschland gefahren haben. Man kam ihr auf die Schliche, als im August 2019 so ein Transporter auf der Autobahn 7 bei Füssen in Bayern unweit der Grenze zu Tirol (Bezirk Reutte) angehalten wurde.

Mit Ermittlern aus mehreren europäischen Ländern machte die Staatsanwaltschaft Kempten dann den mutmaßlichen Boss der Bande ausfindig, der selbst schon in Deutschland lebte, zwecks Organisationen der Schlepperfahrten aber oft nach Österreich reiste. Er habe die Aktionen meist über sein Smartphone aus sicherer Entfernung koordiniert und bewacht, sei aber im Dezember selbst einmal ausnahmsweise als Lenker eines Schlepper-Transporters im Einsatz gewesen. Dabei wurde er mit neun Migranten an Bord im Burgenland ertappt und festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten zwischen 21 und 44 Jahren Schlepperei vor, sie sollen mindestens 140 Migranten befördert haben. Jedem Transporter fuhr in der Regel ein „Aufklärer" voraus, der per Handy Polizeikontrollen meldete, damit die Transporter ausweichen konnten. Die Grenze hätten die Geschleppten oftmals zu Fuß überquert.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.