Donald Trump hat die unter George W. Bush begonnene transatlantische Spaltung vertieft – und zudem Amerikas Führungsanspruch beschädigt, zeigt eine Umfrage des European Council on Foreign Relations.
Zwei Jahrzehnte nach der Zeitenwende des Terroranschlages auf das World Trade Center in New York ist das Verhältnis zwischen den USA und Europa dauerhaft beschädigt – und das ungeachtet dessen, dass große Mehrheiten in den europäischen Staaten den Amtsantritt von Joe Biden als Präsident der Vereinigten Staaten am Mittwoch als Erlösung nach vier Jahren mit Donald Trump im Weißen Haus begrüßen.
„Vor dem Irak-Krieg 2003 waren die europäischen Länder untereinander in der Frage gespalten, ob sie sich aus Gründen der Werte George W. Bushs Amerika anschließen sollten, aber wenige zogen seine Macht, die Welt zu formen, in Zweifel“, resümiert die Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) über ihre am Dienstag veröffentlichte Befragung von 15.000 Menschen in elf europäischen Ländern. „Das Gegenteil trifft auf Biden zu. Viele Europäer glauben seinem Versprechen, sich international zu engagieren. Doch angesichts der Antwort Amerikas auf Covid-19 und der innenpolitischen Polarisierung bezweifeln die meisten von ihnen Amerikas Fähigkeit, die Welt zu gestalten.“