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Impfzertifikate

Berlin bremst bei EU-Impfpass

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APA/AFP/INA FASSBENDER
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Privilegien für Geimpfte dürfte es sobald nicht geben: Zu wenige Personen haben bis dato Zugang zum Impfstoff, auch eine Spaltung der Gesellschaft soll vermieden werden.

Ein Städtetrip nach Stockholm, Wandern an der portugiesischen Alentejo-Küste – und das alles ohne Einreisebeschränkungen, negativem Coronatest oder tagelanger Quarantäne im Hotelzimmer? Geht es nach Politikern besonders vom Tourismus abhängiger Mitgliedstaaten wie Österreich, Griechenland, Spanien oder Portugal, sollen gegen Corona geimpfte EU-Bürger innerhalb Europas bald wieder problemlos reisen können. Ein europäischer Impfpass wäre dafür quasi das Freiticket.

Doch so einfach ist die Sache nicht, wie im Vorfeld des mittlerweile neunten Video-Sondergipfels seit Beginn der Coronakrise zu vernehmen war: Zum einen, weil die mächtigen EU-Länder Deutschland und Frankreich zögern. „So weit sind wir nicht“, twitterte der deutsche Europastaatsminister Michael Roth. Noch hätten die meisten Menschen nicht einmal Zugang zum Impfstoff. Der Sinn eines solchen Zertifikats erschließe sich ihm also nicht. Zudem sei unklar, ob geimpfte Personen das Virus weitergeben können. Ähnlich sieht es Roths französischer Amtskollege, Clément Beaune. Und Binnenmarktkommissar Thierry Breton, ebenfalls Franzose, bezeichnete die Debatte um Impfzertifikate gegenüber „euractiv“ als „nicht ausreichend“: „Wir können uns nicht nur darauf verlassen“, sagte er. Zusätzlich müsse die EU weiter an Schnelltests an Grenzübergängen arbeiten.


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