Finanzen

Wie viel Österreich an seinen Schulden verdient

Die Schulden des Staates steigen zwar, der Zinsaufwand wurde zuletzt aber immer geringer. Im Bild: ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel vor seiner Budgetrede im Oktober.
Die Schulden des Staates steigen zwar, der Zinsaufwand wurde zuletzt aber immer geringer. Im Bild: ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel vor seiner Budgetrede im Oktober.(c) REUTERS (LISI NIESNER)
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Negativzinsen spülen dem Staat seit dem Jahr 2019 Geld in die Kasse. Um welche Summen es geht.

Wien. Österreichs Schuldenstand wird sich heuer auf etwa 88 Prozent des Bruttoinlandsprodukts belaufen, das Defizit gar ein Ausmaß von rund sieben Prozent erreichen. Das ist alles andere als erfreulich, aufgrund der Coronakrise aber wahrscheinlich auch gar nicht anders möglich. Einen kleinen Trost, eigentlich zwei, gibt es allerdings. Der erste: Anderen Staaten ergeht es ähnlich. Der zweite nennt sich Europäische Zentralbank.

Sie hat seit dem Ausbruch der Pandemie (und auch schon davor) Billionen in die Hand genommen, um die Kosten der Staatsverschuldung innerhalb der Eurozone so gering wie möglich zu halten. Das geschieht, indem sie die Anleihen der Eurostaaten in Bausch und Bogen kauft und mit ihrer Nachfrage deren Kurse nach oben drückt, während die Renditen der Papiere immer weiter sinken.

Nicht nur hoch verschuldete Länder wie Spanien, Griechenland oder Italien profitieren davon. Ihre Anleihenrenditen befinden sich, obwohl nicht auf Tiefstständen, auf ziemlich niedrigem Niveau. Und auch Österreich hat gut lachen. Das Standing der Republik als Schuldner in der Eurozone ist derart gut, dass das Land in den vergangenen beiden Jahren mit der Aufnahme von Staatsschulden Geld verdienen konnte. Denn die Durchschnittsrendite der seit 2019 vom Staat begebenen Anleihen war negativ.

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