Analyse

Wer das Klima retten will, muss die globalen Lieferketten ändern

Frachtafen
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Immer mehr Unternehmen versprechen, das Klima zu schonen. Globale Lieferketten sind oft so komplex, dass viele Unternehmen ihre Zulieferer kaum kennen. Diese sorgen für einen Großteil der Emissionen.

Spätestens mit der bevorstehenden Rückkehr der USA in das Pariser Klimaabkommen nimmt der Kampf gegen den Klimawandel wieder Fahrt auf. Nicht nur Staaten, auch immer mehr Unternehmen verkünden, schon in wenigen Jahren klimaneutral wirtschaften zu wollen. 2020 hat sich die Zahl solcher Ankündigungen fast verdoppelt. Die ambitionierten Ziele treffen jedenfalls den Zeitgeist, zielen aber meist nur auf den CO2-Ausstoß der Unternehmen selbst. In einer globalisierten Welt setzt sich ein fertiges Produkt aber aus Rohstoffen und Fertigungen zusammen, die über den gesamten Globus verteilt sind.

In einem modernen Auto finden sich heute etwa Komponenten von mehr als 300 Zulieferern. Viele davon müssen sich in deren Herkunftsländern kaum an Klimaschutz-Vorgaben halten. Ein Beispiel aus einer anderen Branche: Der Lebensmittelkonzern Nestle ist nur für fünf Prozent des CO2-Fußabdrucks seiner Produkte verantwortlich, der Rest stammt aus der Lieferkette, der Rodung für Anbauflächen inklusive. Die Emissionen, die bei Zulieferern, beim Transport oder beim Abbau von Rohstoffen anfallen, werden in den Berechnungen der Unternehmen meist nicht berücksichtigt. Die vorgegebene CO2-Neutralität bleibt also oft bloß Etikettenschwindel.

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