Tourismus

Keine Wiener, keine Deutschen: Mehr einheimische Skifahrer

Viel Schnee, wenig Skifahrer: Manche satteln auf Tourengehen und Schneeschuwandern um.
Viel Schnee, wenig Skifahrer: Manche satteln auf Tourengehen und Schneeschuwandern um.(c) Getty Images (Jan Hetfleisch)
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Die Seilbahnen werden den Betrieb fortsetzen. Laut einer Studie befördern sie heuer um 75 Prozent weniger Skifahrer und machen um 85 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Das führt dazu, dass Einheimische öfter zur Saisonkarte greifen.

Österreichs Seilbahnen bleiben, obwohl sie hohe Verluste schreiben, weiterhin offen. Das sagte der Chef der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Franz Hörl, am Donnerstag im Gespräch mit der „Presse“. „Es gibt eine große Bereitschaft, den Betrieb fortzusetzen“, sagte er. Die Bergbahnen wollen weiterhin „sicheres Skifahren und sicheren Sport ermöglichen“. Nach anfänglichen Problemen zu Beginn der Weihnachtsferien seien keine weiteren Verstöße gegen die Corona-Sicherheitsbestimmungen aufgetreten. Hörl spricht von „massiven Kontrollen“, oft würden Bergbahnen zwei mal täglich inspiziert. Lediglich unter der Woche könne der eine oder andere Lift pausieren. An Wochenenden und in den Ferien werden aber alle Bahnen in Betrieb sein.

So positive die Nachrichten für die regionale Bevölkerung ist, die heuer ein ziemlich exklusives Skivergnügen hat, so dramatisch sind die Zahlen, die die Marktforscher rund Datenanalysten von Manova, am Donnerstag präsentiert haben. Im Auftrag der Seilbahnen haben sie die Saison analysiert. „Die Berechnungen ergeben ein zu erwartendes Umsatzminus von 76 bis 91 Prozent, 85 Prozent Umsatzminus scheinen damit realistisch“, lautet das Szenario. Somit würden den heimischen Seilbahnen heuer 1,3 Milliarden Euro an Umsatz verloren gehen.
Die Berechnung ist schwierig, denn das Saisonende ist noch unklar. Experte Klaus Gabler hat etwa für die Nachsaison drei Szenarien durchgerechnet. Die optimistische Prognose geht von einem Minus von 33 Prozent bei den täglichen Gästen aus, der Worst Case von einem Minus von 78 Prozent. Die Umsätze würden dementsprechend um 26 bis 91 Prozent einbrechen.

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