Abberufung aus Aufsichtsrat sei „höchst befremdlich“.
Am Mittwoch vergangener Woche wurde Kathrin Glock von der grünen Verkehrsministerin Leonore Gewessler aus dem Aufsichtsrat der Austro Control abberufen. Als Grund gab Gewessler den Auftritt von Glock vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss an, Glock habe dort „Geringschätzung gegenüber einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss“ gezeigt. Nun hat Glock der Ministerin in einem fünfseitigen Brief, der der „Presse“ vorliegt, geantwortet. Nicht sonderlich freundlich, durchaus naheliegend.
Kathrin Glock bezeichnet Gewesslers Begründung jedenfalls als „höchst befremdlich“. Zumal Gewessler zum Zeitpunkt der Abberufung noch keinerlei Protokoll vom U-Ausschuss vorgelegen sei. Glock: „Sie haben Ihre Entscheidung offenbar alleine auf Basis der laufenden Kurzzusammenfassungen aus den Medien getroffen oder Zurufe von Abgeordneten ungeprüft und reflexionslos Ihrer Entscheidung zugrunde gelegt.“ Glock zitiert in dem Brief ausgiebig aus dem Protokoll und schreibt Gewessler, dass keine ihrer Aussagen den Vorwurf an sie bestätigen würden. Offenbar sei ihre Abberufung „geleitet von politischen Motiven“ und bereits lange geplant gewesen.
„Unhaltbarer Vorwurf"
Von Gewessler fordert Glock eine „konkrete Darlegung“ worauf die Ministerin diesen „unhaltbaren Vorwurf“ gründe. Es gehe ihr nicht um eine Rückkehr in den Aufsichtsrat, da dies für sie aus zeitlichen Gründen ohnehin nicht möglich sei. Vielmehr wolle sie Aufklärung über die Gründe ihrer Abberufung. Einmal mehr betont sie, sie habe das Mandat zurückgelegt, noch bevor sie Gewessler abberufen habe.
Gezeichnet ist der Brief mit: „Ihre Kathrin Glock, Unternehmerin“.