Die Impfschwindelei zahlreicher Bürgermeister zeigt wieder einmal: Das Land hat Alltagskorruption im Griff, politische Eliten sind aber auf allen Ebenen höchst empfänglich für den Einsatz von Macht zum persönlichen Vorteil.
Der Spitzenpolitiker schaffte es, eine der begehrten Covid-Impfungen für sich und seine Frau zu ergattern, obwohl er im Impfplan noch lang nicht an der Reihe gewesen wäre – und musste umgehend zurücktreten: Am zweiten Teil dieses Satzes sieht man, dass nicht von Österreich die Rede sein kann.
Tatsächlich hat sich das am Mittwoch in Südspanien zugetragen, wo der Gesundheitsminister der autonomen Region Murcia wegen dieses Falls von Impf-Vorschwindeln blitzartig seinen Hut nehmen musste. In Österreich sind bisher schon fast 20 Bürgermeister aufgeflogen, die Ähnliches praktiziert haben. Vom Kardinal (okay, dieser ist wirklich alt und krank), dem Chef der Kultusgemeinde und dem Vorarlberger Rot-Kreuz-Boss reden wir da noch gar nicht.