Für Rupert ist das Leben nicht gerade ein Zuckerschlecken, er ist arm. Wie er in das Leben einer reichen Familie hineinstolpert und Seltsames erlebt, erzählt Polly Horvath mit viel Liebe zur Skurrilität.
Arm und reich, dieser Gegensatz ist ein unerschöpfliches Thema für Kinderbücher. Da geht es oft um Edelmut und Hilfsbereitchaft, manchmal auch um Hartherzigkeit. "Super Reich" allerdings passt nicht in dieses Muster. Der stille Rupert, ein unterernährtes Kind mit zahllosen Geschwistern, gerät an das Tor einer Villa, wird via Elektroschock in den Garten geschleudert und vom Sohn des Hauses aufgesammelt. Er hilft ihm aus Neugierde: "Das macht irgendwie Spaß. Wie mit einem Haustier", sagt der, und das ist der Beginn einer Reihe schräger Episoden.
Denn in der Villa geht es seltsam zu, die Bewohner sind gleichermaßen fröhlich wie irgnorant. Sie vertreiben sich die Zeit mit seltsamen Spielen, bei denen es einiges zu gewinnen gibt, besonders für einen armen zehnjährigen Buben. Warum Rupert dennoch mit leeren Händen nach Hause geht und wie sich fortan seine Bekanntschaft mit den abenteuerlustigen Superreichen gestaltet, erzählt US-Autorin Polly Horvath locker und mit viel Liebe zur Skurrilität. Ein überraschendes, phantastisch schräges Buch, das man kaum zur Seite legen kann.
Polly Horvath: Super reich. Aus dem Englischen von Anne Brauer
Verlag Freies Geistesleben. 293 Seiten, 17,66 Euro. Alter: Ab neun Jahren.