Die Ich-Pleite

Vogelgezwitscher als Gehaltserhöhung

Carolina Frank
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Eine Biodiversitätsstudie unter 26.000 Menschen in 26 Ländern kommt zu dem Ergebnis: Vogelgesang macht glücklich.

Als erfahrene Lockdownhaudegen wissen wir: So schnell, wie es zu Jahresbeginn ausgesehen hat, wird Corona nicht vorbei sein. Angela Merkel sprach neulich vom Durchhalten bis Ostern. Und auch bei uns glauben nur die hartgesottensten Optimisten ans Skifahren in den Semesterferien.

Stattdessen könnte man den Vögeln lauschen. Klingt nach einem schlechten Tausch, ist es aber nicht. Denn eine Biodiversitätsstudie unter 26.000 Menschen in 26 Ländern kommt zu dem Ergebnis: Vogelgesang macht glücklich. Je mehr Vogelstimmen, desto glücklicher. Da ist es natürlich gut, dass zum Beispiel Goldammer, Sumpfmeisen oder Zaunkönig zum Zwitschern begonnen haben. Mit jeder Woche, die wir uns dem Frühling nähern, kommen weitere Vogelstimmen, sprich: Glücksgefühle, dazu. Bis Angela Merkel Deutschland wieder aufsperrt, sind wir womöglich schon so glücklich, dass wir Kultur, Reisen und Essengehen gar nicht mehr brauchen. Oder Gehaltserhöhungen. Denn ein 14-stimmiges Vogelgezwitscher, besagt die Studie, macht uns genauso glücklich wie eine Gehaltserhöhung von 124 Euro/Monat.

Als Arbeitgeber könnte man auf die Idee kommen, seinen Angestellten statt einer Gehaltserhöhung Vogelstimmen zu schenken. Aus Wertschätzung für die gute Arbeit und aus Dankbarkeit für die Gratisüberstunden heuer besonders viele. Sagen wir: 28 Vogelstimmen, sprich: 248 Euro! Oder auch andere Dinge, die glücklich machen und das Arbeitgeberkonto nicht belasten. Etwa einen Sonnenuntergang (für Frühschichtler), einen Parkspaziergang (für Kindergärtnerinnen), Bewegung im Freien (für Bauhackler) oder einen interessanten Vortrag (vom Chef beim Montagsmorgenmeeting). Nur die ärgsten Materialisten glauben da noch, Geld mache glücklich.

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