Gegengift

Beim Propheten, zum Super Bowl oder in die Bar mit Rebellen

Wer mehr über die Zukunft der Vereinigten Staaten von Amerika wissen will, sollte die „Generation Hamilton“ kennenlernen.

Zugegeben, einige Mitglieder der im Gegengift  phasenweise recht beliebten Freundschaftsgesellschaft „Erdberg grüßt die USA“ hatten es in den vergangenen vier Jahren schwer, diese transatlantische Neigung zu verteidigen. Selbst jene Burgenländer unter uns, die mehr Verwandte in New York, Allentown oder Chicago aufweisen können als in Eisenstadt, schämten sich ein wenig für das allzu laute „America First“. Zwei hörten sogar weit vor der Coronapandemie mit dem Golfspielen auf. Das Handicap war dann doch zu deprimierend, eine ähnliche Leidenschaft wie der damalige Präsident zu haben.

Mit der Amerika-Scham ist aber Schluss, seit wir diese Woche das bunte Meer der Flaggen vor dem Hügel des Kapitols wogen sahen, Lady Gaga das Liedlein vom Sternenbanner singen hörten. Spontan wurde eine ganze Lockdown-Periode der Versöhnung ausgerufen, inklusive Coke, Big Mac, Bud und Apple Pie. Die Feiern steuern bereits einem weiteren Höhepunkt zu: Am Sonntag spielen die Green Bay Packers gegen die Tampa Bay Buccaneers und die Kansas City Chiefs gegen die Buffalo Bills, um den Einzug in den 55. Super Bowl zwei Wochen darauf. Wo, wenn nicht beim American Football, zeigt sich der Charakter der USA in Reinform? Um jeden Ball, um jedes Schlüsselbein und jedes Yard wird mit aller Macht und manchmal sogar regelkonform gekämpft. Wir halten natürlich zu den Außenseitern aus Florida, den Freibeutern mit ihrem quicken Quarterback Tom „Terrific“ Brady.

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