#MeTooInceste

Flut an Bekenntnissen von Inzestopfern erschüttert Frankreich

Die Publikation des Buchs „La Familia grande“ der Juristin Camille Kouchner hat eine heftige Debatte ausgelöst.
Die Publikation des Buchs „La Familia grande“ der Juristin Camille Kouchner hat eine heftige Debatte ausgelöst. APA/AFP/JOEL SAGET
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Nach einem Enthüllungsbuch von Camille Kouchner debattiert Frankreich über lange verschwiegene Verbrechen in Familien.

Paris. Die Publikation des Buchs „La Familia grande“ der Juristin Camille Kouchner über die Vergewaltigung ihres damals 13 oder 14 Jahre alten Zwillingsbruders durch den Stiefvater, den in Frankreich sehr bekannten Politologen Olivier Duhamel, hat eine heftige Debatte ausgelöst. Dass die Autorin Tochter eines Ex-Außenministers und Gründers von Ärzte ohne Grenzen ist, hat dabei die Wirkung erhöht.

Das feministische Kollektiv Nous Toutes hat auf Twitter mit dem Hashtag #MeTooInceste eine seit Langem geplante Kampagne über Pädokriminalität im Bereich der Familien gestartet. Das Echo ist gewaltig, der Inhalt der Beiträge schockierend. Nach bloß drei Tagen wurden fast 80.000 Tweets aufgeführt. Die kurzen Texte der heute Erwachsenen beginnen oft ähnlich: „Ich war sechs, dann sieben, acht und zuletzt neun Jahre alt, als mein Bruder mich vergewaltigte. Bis heute versuche ich, mich mit dem Kind zu versöhnen, das ich damals war und das ich oft aufgegeben zu haben glaubte.“ Das schreibt auf Twitter Laurent Boyet, der vor drei Jahren selbst ein Buch dazu veröffentlicht hat.

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