Kalt unter der Wortlawine

Überambitioniert: Rebecca Solnits wortreiches Spiel vom Fragen – und Antworten.

Es gibt ein zerfledderndes Schreiben und ein kompaktes. Rebecca Solnit hat es mit der zweiten Version. Sie treibt einen mit ihrem Schreib- in einen Leserhythmus, das heißt, man folgt ihr, ist gezwungen zu folgen, man beginnt zu gehen mit dem Buch, und so manches Mal ist man versucht zu tanzen mit ihm.

Statt zu rezensieren, käme man mit Zitaten aus, aber da müsste man gute Teile des Buches zitieren. Solnit gönnt einem keine Pause zum Atemholen in ihrem Parforceritt durch den Dschungel, vollgerammelt mit Fragen und auch Antworten, die aber, gleich sei es vorweggenommen, ebenso unzulänglich sind wie wahrscheinlich alle Antworten. Wir sind gemacht fürs Fragen, mit den Antworten haben wir es nicht. Man staunt über die Komplexität des Geschriebenen und die raumgreifende Verfolgung eines anfangs vielleicht etwas dünnen Gedankens, der anschwillt, eine Wortlawine auslöst schließlich, aber, wie gesagt, man staunt, aber man wird nicht warm damit.

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