Die Hybrid-App aus Podcast und Mitmach-Talkshow hat Europa im Sturm erobert. Der fragwürdige Datenschutz wird dem Hype zuliebe vielfach ignoriert.
Eine neue Smartphone-App wird als die nächste große Social-Media-Sensation gefeiert. Das neue Spielzeug heißt Clubhouse und stammt, wie könnte es anders sein, aus dem Silicon Valley. Anders als bei Facebook, WhatsApp und Instagram geht es hier nicht um das Aussehen. Bei Clubhouse dreht sich alles um Sprache. Es ist eine Mischung aus Live-Podcast und Twitter-Diskussion. Jeder kann mitmachen und seine Meinung und Erfahrungen mit der Welt teilen. Obwohl, nicht ganz. Mitmachen darf nur, wer ein iPhone besitzt und eine Einladung ergattert. Kurzzeitig waren diese auf Ebay so begehrt wie Willy Wonkas Golden Tickets. Der Kniff mit der künstlichen Verknappung ist nicht neu. Selbst Google hat damals sein E-Mail-Programm mit exklusiven Einladungen beworben. Er hat aber auch einen netten Nebeneffekt: Jetzt weiß zumindest jeder Clubhouse-Nutzer, wie exponentielles Wachstum (2x/ f(x)=ax) funktioniert: Jeder neue Nutzer erhält zwei Einladungen, die er an seine Kontakte verteilen darf.
Datenschutz? Überbewertet
Doch die zwei Einladungen sind an eine Gegenleistung gebunden. Clubhouse verlangt dafür den vollen Zugriff auf das Telefonbuch des Nutzers. Wer das untersagt, verzichtet auf die Einladungen.