Immunisierung

Nur 50 bis 60 Prozent der Mitarbeiter in Heimen geimpft

Eine ältere Dame in Kärnten beim Impfen.
Eine ältere Dame in Kärnten beim Impfen.(c) APA/LPD/OSKAR H�HER (OSKAR H�HER)
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In Kärnten und der Steiermark ist man mit der ersten Runde in Senioren- und Pflegeheimen fertig. Die Impfrate der Bewohner liegt zwischen 60 und 80 Prozent, die der Mitarbeiter weit darunter.

Zwei Bundesländer sind mit den Erstimpfungen der Senioren- und Pflegeheime bereits fertig. In der Steiermark wurden bereits in allen 230 Heimen und in Kärnten in allen 76 Heimen alle Bewohner und Bewohnerinnen sowie alle Beschäftigten, die das wollten, mit der sogenannten Grundimmunisierung versorgt, teilte das Bundeskanzleramt  mit.

In Vorarlberg sind 48 von 49 Heime mit der Erstimpfung fertig, in Tirol 90 von 97 Heime, in Salzburg 73 von 75, in Niederösterreich 92 von 96 und in Oberösterreich 116 von 123 Heime. Von Wien und dem Burgenland hat das Kanzleramt keine Zahlen zur Verfügung.

Die Impfrate der Bewohnerinnen und Bewohner liegt in den Ländern zwischen 60 und 80 Prozent. Unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben sich hingegen nur zwischen 50 und 60 Prozent immunisieren lassen.

Diabetologen: Sofortige Risikopatienten-Impfung

Österreichs Diabetologen drängen derweil weiter auf rascheste Corona-Impfung von Menschen mit Diabetes, die das höchste Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Diese Personen müssten sofort geimpft werden, sagte die Innsbrucker Diabetologin Susanne Kaser, die auch Präsidentin der Österreichischen Diabetesgesellschaft ist. Dazu zählen vor allem Erkrankte ab dem 65. Lebensjahr oder jene mit Begleiterkrankungen.

Das Nationale Impfgremium hatte Menschen mit Diabetes großteils in Prioritätskategorie 3 eingeordnet. Es sei ihr unverständlich, weshalb man bisher für die Argumente der Fachexperten im Bereich Diabetes wenig zugänglich gewesen sei, kritisierte Kaser, ihres Zeichens auch stellvertretende Klinikdirektorin an der Medizinischen Universität Innsbruck. "Die Priorisierung muss dringend überdacht werden", forderte sie. Die Diabetesgesellschaft tue sich in der Begründung ihrer Forderung deshalb leicht, weil es "sehr, sehr große Studien aus verschiedensten Ländern" gebe, anhand derer man das Risiko "sehr gut beziffern" könne.

"Es geht darum, jetzt effektiv zu impfen und jene Personen mit höchstem Risiko zuerst. Es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich die besonders Gefährdeten herauszusuchen", appellierte Kaser. Ältere Patienten mit Diabetes - und solche mit zusätzlichen Begleiterkrankungen wie etwa im Bereich Herz-Kreislauf, Nieren oder Lungen - hätten bei Corona ein "extrem hohes Risiko für einen schweren Verlauf". In einer Innsbrucker Studie hatten mehr als 50 Prozent der intensivmedizinisch versorgten Patienten eine Diabetes Erkrankung. Zudem hätten Menschen ab 70 Jahren mit der Zuckerkrankheit eine zwei- bis dreimal so hohe Sterblichkeit.

Die Präsidentin der Diabetesgesellschaft sah in einer raschen Impfung dieser Menschen zudem einen wesentlichen Hebel für eine Entlastung des Gesundheitssystems bzw. der Spitalskapazitäten. Denn Diabetes-Patienten seien diejenigen, die in hoher Zahl aufgrund des erhöhten Risikos stationäre Betreuung in einem Krankenhaus benötigen würden.

(APA)

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