Verhandlungen

Huawei will seine Luxusmarken Mate und P verkaufen

Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Der Bann lastet nach knapp zwei Jahren schwer auf dem chinesischen Tech-Konzern Huawei. Nun sollen die Erfolgsmarken Mate und P zum Verkauf stehen, berichten Insider.

Der von der US-Regierung gebannte chinesische Netzwerkausrüster und Smartphonehersteller Huawei verhandelt Insidern zufolge über den Verkauf seiner Luxus-Smartphone-Marken Mate sowie P. Die Gespräche mit in Shanghai ansässigen und von der Regierung gestützten Investmentfirmen seien noch am Anfang, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Es ist zwar weiterhin möglich, dass die Marken nicht verkauft werden. Sollte aber ein Deal geschlossen werden, würde sich Huawei damit nach dem Verkauf seiner Billig-Smartphone-Marke Honor im November auch aus dem Premiumgeschäft verabschieden. Dem Beratungsunternehmen IDC zufolge verschiffte Huawei zwischen dem dritten Quartal 2019 und dem dritten Quartal 2020 Mate- sowie P-Geräte im Wert von fast 40 Mrd. Dollar (32,90 Mrd. Euro). Welche Bewertung nun in den Verkaufsverhandlungen diskutiert wird, ist unklar. Ein Huawei-Sprecher sagte, es gebe keine Pläne zur Veräußerung der Marken, die unter anderem mit dem iPhone von Apple und der Mi- und Mix-Reihe von Xiaomi konkurrieren.

US-Sanktionen erschweren Huawei gerade das Geschäft. Die USA haben Zulieferungen an den Konzern, der zum einen Netzwerktechnik und zum anderen Smartphones herstellt, deutlich erschwert. Seit Mai 2019 ist es vielen Unternehmen untersagt, mit Huawei zusammenzuarbeiten.

Auch auf die Firmenstrategie in Österreich hatte es bereits Auswirkungen. Das Prestige-Objekt eines ersten Huawei-Shops in Europa musste auf Eis gelegt werden. Obwohl bereits Verträge unterschrieben worden waren und Bauarbeiten begonnen haben. 

Die Lieferengpässe schlagen inzwischen auf die Produktion der hauseigenen Kirin-Chips durch. Analysten zufolge dürften die Vorräte noch in diesem Jahr aufgebraucht sein. Die USA werfen Huawei vor, Einfallstor für Spionage durch den chinesischen Staat zu sein, was das Unternehmen zurückweist.>>> Huawei zwischen den Fronten

>>> Kommentar von Österreich-Chef Jackie Zahng: Sie sehen das wahre Huawei nicht

(bagre/APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.