Das zuerst von der FPÖ und dann von einer "Neonazi"-Webseite verbannte Game schwirrt weiter durch die Weiten des Internets. Die FPÖ schließt neue Urheberrechtsklagen nicht aus.
Eine Art Katz-und-Maus-Spiel hat sich um das ursprünglich von der steirischen FPÖ ins Netz gestellte Anti-Minarett-Game entwickelt. Das Spiel war am Montagabend nach einer Urheberrechtsklage des Entwicklers auch von einer als neonazistisch eingestuften Website "alpen-donau.info" verschwunden, tauchte aber an anderer Stelle wieder auf.
Unter http://moscheebaba.webs.com/moscheebaba konnte das Aufreger-Spiel zumindest Dienstagmittag problemlos aufgerufen werden.
FPÖ berät über weitere Klagen
Ob nun auch der Betreiber dieser Website verklagt wird, will die FPÖ am Mittwoch mit Spielentwickler und Werbeberater Alexander Segert entscheiden, erklärte Landesgeschäftsführer Georg Mayer am Dienstag.
Gegen die Verantwortlichen für die neonazistische Homepage der "alpen-donau.info", auf der das Spiel bis Montagabend online war, habe man jedenfalls "bereits mehrfach Anzeige erstattet", betonte FP-Chef Heinz-Christian Strache. Es würden "Dinge" online gestellt, die den Eindruck vermittelten, "dass es einen Zusammenhang zwischen der FPÖ und der Seite gibt", kritisierte Strache.
Anwalt hat Berufung fertiggestellt
Der Anwalt der steirischen FPÖ kümmert sich zudem um die Berufung gegen die einstweilige Verfügung. Sie ist bereits fertiggestellt und soll am Dienstagnachmittag dem Gericht übermittelt werden. Die steirische FPÖ hatte "Moschee baba" am Freitag von ihrer Website nehmen müssen.
Staatsanwaltschaft: "Alles auf Schiene"
Die Staatsanwaltschaft geht wegen des Spiels dem Verdacht der Verhetzung und der Herabwürdigung religiöser Lehren nach. "Aus unserer Sicht ist alles auf Schiene. Mit den Ermittlungen ist die Sicherheitsdirektion beauftragt, wir warten auf die Ergebnisse", erklärte Hansjörg Bacher, Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft, am Dienstag.
Die Staatsanwaltschaft hoffe zudem auf eine rasche Entscheidung des Nationalrates zur beantragten Aufhebung der Immunität des FPÖ-Landeschefs und Abgeordneten Gerhard Kurzmann.