Jahresbilanz

Novartis stellt sich auf längere Beeinträchtigung durch Pandemie ein

Novartis/Sandoz GmbH
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Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat den Gewinn im vergangenen Jahr um 13 Prozent gesteigert.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat trotz der Corona-bedingt gedämpften Nachfrage nach Medikamenten im vergangenen Jahr mehr verdient. Der Gewinn kletterte 2020 um 13 Prozent auf 8,07 Milliarden Dollar. Die Aktionäre sollen daher eine Dividende von drei Franken je Aktie erhalten - 0,05 Franken mehr als 2020. Konzernchef Vasant Narasimhan geht davon aus, dass die Virus-Pandemie das Geschäft in der ersten Jahreshälfte weiterhin beeinträchtigen wird. Entsprechend verhalten fällt die Prognose für das laufende Jahr aus: Das Unternehmen aus Basel stellt am Dienstag unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen einen Umsatzanstieg um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag in Aussicht. Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn soll um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag und stärker als der Umsatz wachsen.

2020 lagen die Verkaufserlöse bei 48,66 Milliarden Dollar und waren damit währungsbereinigt um drei Prozent höher. Der bereinigte operative Gewinn zog um 13 Prozent auf 15,42 Milliarden Doller an. Novartis erfüllte damit die eigenen Vorgaben. Die zwei Wellen der Coronavirus-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung dämpften die Nachfrage nach Novartis-Produkten: Krankenhäuser, die sich zu Beginn der Pandemie vorsorglich mit Arzneien eingedeckt hatten, kauften weniger ein und Patienten gingen weniger zum Arzt. Im Kerngeschäft mit den patentgeschützten Medikamenten, Innovative Medicines genannt, verkauften sich Therapien zur Behandlung von Haut- und Augenerkrankungen weniger gut und die Generika-Tochter Sandoz kämpfte mit Umsatzrückgängen.

Motor des Wachstums waren das Mittel Cosentyx gegen Schuppenflechte - mit vier Milliarden Dollar Jahresumsatz inzwischen die umsatzstärkste Arznei - und das Herzmedikament Entresto. Die Gentherapie Zolgensma zur Behandlung von Muskelschwund steuerte 920 Millionen Dollar Verkaufserlöse bei. Das mit einem Preis von gut zwei Millionen Dollar pro Einmaldosis teuerste Medikament der Welt wird zur Behandlung der meist tödlich verlaufenden Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) bei Kleinkindern eingesetzt. Stärker gefragt waren die Novartis-Arzneien vor allem in Wachstumsmärkten, allen voran China, wo die Verkaufserlöse währungsbereinigt um 14 Prozent anzogen.

Auf einen wichtigen Wachstumstreiber muss Novartis indes warten. Wann der Cholesterinsenker Leqvio im weltgrößten Gesundheitsmarkt USA zugelassen wird, liegt Konzernchef Narasimhan zufolge "außerhalb unserer Kontrolle". Zwar hat die Arzneimittelbehörde FDA keine Bedenken in Bezug auf Wirksamkeit oder Sicherheit des Mittels, doch ist eine Inspektion des italienschen Auftragsherstellers Corden Pharma Caponago offen. In der EU wurde Leqivo, dem Narasimhan Milliardenumsätze zutraut, Anfang Dezember zugelassen.

(APA/Reuters)

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