Quergeschrieben

Wer haftet eigentlich für die Fehler der Lockdown-Politik?

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++ THEMENBILD ++ CORONA: DRITTER LOCKDOWN IM HANDELAPA/ROBERT JAEGER
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Politiker übernehmen gern Verantwortung. Für die Folgen ihrer Entscheidungen müssen sie ohnehin nicht aufkommen. Die Kosten tragen immer die anderen.

In den „Flüchtlingsgesprächen“ warnte Bertolt Brecht vor den Kosten eines Studiums des Marxismus. Teuer sei es nicht nur wegen der vielen Bücher und der investierten Arbeitszeit, sondern auch, weil „die Leistungen in bürgerlichen Berufen bedenklich sinken nach einer gründlichen Marx-Lektüre; in bestimmten Fächern wie Geschichte oder Philosophie werdens nie wieder wirklich gut sein, wenns den Marx durchgegangen sind.“

Das war einmal. Heutzutage sind Kenntnisse in Sachen Marxismus-Ökologismus, Hermeneutic Communism oder Post Marxism einer akademischen Karriere in den Gesellschaftswissenschaften nicht nur nicht hinderlich, sondern durchaus förderlich, wenn nicht geradezu eine Voraussetzung.

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Was gar nicht mehr geht, ist die grundvernünftige Österreichische Schule der Nationalökonomie, die einst die marktwirtschaftlichen Reformen Reagans und Thatchers inspirierte. Heute erspart man sich das Sparen, denn wer spart, wird mit Negativzinsen bestraft. Von Steuern senken und Staatsausgaben reduzieren ist keine Rede mehr. Deregulieren und Entbürokratisieren? Das war vorgestern. Heute leben wir in einer Welt, die sogar Keynes schon hinter sich gelassen hat und nach ökonomischen Irrlehren wie der Modern Monetary Theory organisiert ist. Aus dem Nichts schaffen die Zentralbanken unaufhörlich Papiergeld, womit sie die Kaufkraft des Geldes immer mehr verringern und Ersparnisse enteignen. „Die Zentralbank macht die Gesellschaft insgesamt nicht reicher“, schreibt der Philosoph und Nationalökonom Hans-Hermann Hoppe, „aber sie verteilt Einkommen und Wohlstand innerhalb der Gesellschaft neu. Die frühesten Empfänger des neu geschaffenen Geldes, das heißt: die herrschenden Eliten, werden dadurch reicher und die späteren und letzten Empfänger, das heißt: die Durchschnittsbürger, ärmer gemacht.“ Dies erlaube die Anhäufung immer größerer Staatsverschuldung, die künftigen Steuerzahlern auferlegt oder weginflationiert werde, schreibt Hoppe in seinem empfehlenswerten neuen Buch, das er seinen Enkelkindern gewidmet hat („Über den demokratischen Untergang und die Wege aus der Ausweglosigkeit. Reden, Aufsätze und Interviews wider den links-grünen Zeitgeist“, Holzinger-Verlag 2020).

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