Haute Couture

Hohe Schneiderkunst auf dem Bildschirm

Chanel
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Die Haute Couture Modewochen in Paris finden aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausschließlich digital statt. Ein Blick auf die Entwürfe von Dior, Chanel und Co.

Höchste Schneiderkunst, edles Kunsthandwerk und ein unverkennbarer Blick aufs Detail. Das zeichnet die Haute Couture aus. Nun werden die edlen Kleidungsstücke bereits zum zweiten Mal ausschließlich digital gezeigt. Wie präsentiert man das, was die Haute Couture ausmacht, ohne echte Laufstegshow mit Publikum?

Kein leichtes Unterfangen, weswegen Jean Paul Gaultier, Elie Saab, Zuhair Murad, Georges Hobeika und Ralph & Russo die Couture-Schauen diesmal abgesagt haben. Die Herausforderung angenommen haben aber 28 Modehäuser, darunter Dior, Giorgio Armani Privé und Valentino.

Dior

Einen filmischen Weg wählte man bei Dior. Designerin Maria Grazia Chiuri ließ sich von Tarotkarten und dem Mittelalter inspirieren, dafür studierte sie die ältesten noch erhaltenen Tarotkarten der Welt, die Bonifcaio Bembo für den Herzog von Mailand im 15. Jahrhundert anfertigte. Was dabei herausgekommen ist, kann man im mystisch-magischen Film von Matteo Garrone begutachten.

Chanel

Eigentlich wie immer, nur ohne die vielen Gäste, sah es bei Chanel aus. Hier drehte sich alles um das Thema Familienfeierlichkeiten und Hochzeiten, Dinge, die man nach der Coronavirus-Pandemie wohl nicht mehr für selbstverständlich hält.

Dazu wurde das Pariser Grand Palais mit Lichterketten und Wildblumen dekoriert. Auch eine Braut samt weißem Pferd war zu sehen. "Diese Atmosphäre erinnert mich an die Hochzeiten im Süden Spaniens, in Südfrankreich und Italien. Es ist ein sehr mediterranes Gefühl; es dreht sich alles um die Familie", sagte Penelope Cruz, die wie einige andere Markenbotschafter, darunter Marion Cotillard, Vanessa Paradies und ihre Tochter Lily-Rose Depp sowie Charlotte Casiraghni als Zuschauer (natürlich nach vorheriger Covid-Testung) teilnahmen.

Armani Privé

Nachdem Giorgio Armani die Couture-Schauen im Juli ausgelassen hat, zeigte er nun wieder seine Privé-Kollektion. Der 86-jährige Designer zeigt sich optimistisch, was die Zukunft angeht. Das war auch in seiner Kollektion zu sehen: "Alles ist Leichtigkeit. Alles ist Farbe und eine neue Fröhlichkeit", hieß es dazu in den Show-Notes.

Valentino

Pierpaolo Piccioli zollte mit seiner Haute-Couture-Kollektion Lady Gaga, die auch als Markenbotschafterin des Hauses gilt, Tribut. Zu sehen war das vor allem in den glitzernden Plattform-Heels, die über die Knie reichten. Vor allem zu Beginn ihrer Karriere waren Schuhe wie diese das Markenzeichen der Sängerin.

Iris van Herpen

Pilze haben sich in den letzten Jahren nicht nur als hochwirksamer Inhaltsstoff in der Beautyszene einen Ruf gemacht, sondern auch als Material für veganes Leder. Designer Iris van Herpen hat in ihrer aktuellen Haute-Couture-Kollektion "Roots of Rebirth" nun auch Pilze ins Zentrum gerückt. Ihr Ziel war es dabei eine Kollektion zu erschaffen "die auf die Komplexität von Pilzen und die Verstrickung des Lebens verweist, das unter unseren Füßen atmet", heißt es dazu in einer Aussendung. Myzel, die fadenförmigen Zellen eines Pilzes, sind dabei in den feinen Details von Van Herpens Arbeit zu sehen.

Giambattista Valli

Trotz Coronavirus-Pandemie hat die Haute-Couture-Kollektion von Giambattista Valli nicht an Opulenz eingebüßt. Voluminöse Kreationen mit viel Tüll wurden an Models mit ebensolcher Haarpracht präsentiert. Der Wunsch des Designers ist es, nach den ganzen Restriktionen bei den Menschen wieder mehr Exzess zu sehen. Ihm war es dabei auch wichtig, seine Kollektion nicht nur in bildlicher, sondern auch in filmischer Form zu präsentieren. „Ich wollte zeigen, dass man sich gut in den Kleidern bewegen kann, obwohl die Volumina exzessiv sind. Man kann jemanden darin leben sehen. Sie sind letztendlich tragbar“, meinte er im Gespräch mit der „Vogue“.

(chrile )

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