Tourismus

Wie man seinen Urlaub heuer buchen soll

Die Österreicher träumen vom Meer.
Die Österreicher träumen vom Meer.Imago
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Die Reiselust der Österreicher ist riesig, das Geld dazu ausreichend vorhanden, wie eine Umfrage zeigt. Die Arbeiterkammer rät nun, das Buchungsverhalten zu ändern.

Nach zehn Monaten Coronakrise mit teils drastischen Einschnitten ist die Sehnsucht der Österreicher nach Sonne, Strand und Meer groß. 78 Prozent von über 1.600 Befragten über 18 Jahre planen heuer eine private Reise, mehr als die Hälfte davon würde gerne ins Ausland auf Urlaub fahren. Unter jenen, die gar nicht verreisen wollen, überwiegen Sorgen wegen Corona bzw. damit zusammenhängende schlechte Planbarkeit, ergab eine Umfrage des Corps Touristique in Österreich.

Corona verändert zwar das Reiseverhalten, aber nicht grundsätzlich und in allen Aspekten, zeigt der Vergleich mit einer ähnlichen Corps Touristique-Umfrage aus dem Jahr 2018. Die Top-5-Wunschreiseziele sind wie damals Italien, Kroatien, Deutschland, Griechenland und Spanien. Der Strand- bzw. Badeaufenthalt ist weiterhin die am häufigsten geplante Reiseart bei den Auslandsurlauben.

Neue Achtsamkeit

Umfassende Storno- und Rücktrittsmöglichkeiten sind den Österreichern heuer aber besonders wichtig bei der Urlaubsplanung. Fast 50 Prozent möchten nur buchen, wenn sie Sicherheit haben, ihr Geld im Falle einer Stornierung zurückzubekommen. Mehr als ein Drittel will die Buchung an geringe Infektionszahlen im gewünschten Urlaubsland knüpfen. Mehr als ein Viertel möchte näher gelegene Reiseziele auswählen, die gut erreichbar sind und wo man schnell wieder nach Hause kommt.

Die Arbeiterkammer rät derzeit zu kurzfristigen Buchungen. Zudem sollten keine zu hohen Vorauszahlungen geleistet werden. Für fast alle Staaten der Welt würden Reisewarnungen gelten, mitunter könne daher später nicht kostenlos storniert werden. Wenn möglich, sollte man vertraglich ein kostenloses Storno bis zum Reiseantritt schriftlich vereinbaren, so die AK am Dienstag in einer Aussendung.

Besser Pauschalreisen

Grundsätzlich seien Pauschalreisende besser abgesichert als Individualreisende. „Sie haben bei Mängeln nur einen Ansprechpartner und Ihre Reise ist insolvenzabgesichert." Vor Buchungsplattformen warnt die Arbeiterkammer: sie würden oft nur wenige oder keine Unterstützung anbieten und oft hohe Servicegebühren verrechnen. „Wenn Sie Flug und Unterkunft extra buchen, ist es ratsam, den Flug direkt bei der Fluglinie zu buchen", heißt es seitens der AK.

In der Umfrage von Corps Touristique stehen Buchungsplattformen (59 Prozent) sowie Buchungen direkt beim Anbieter (49 Prozent) ganz vorne bei den bevorzugten Buchungsarten der Befragten. Individualreisen gewinnen stark an Bedeutung, während Pauschalreisen 2021 einen Rückgang verzeichnen dürften.

Auch der Reisezeitpunkt dürfte sich 2021 nach hinten verschieben. "Die stärksten Reisezeiten werden voraussichtlich August und September sein, während das erste Quartal sehr zurückhaltend und unterdurchschnittlich sein wird", sagte Yvette Polasek, Präsidentin des Corps Touristique in Österreich, am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz. Der Pkw bleibt weiterhin das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel, hat aber gegenüber 2018 um 8 Prozentpunkte dazugewonnen.

Reisebudget dürfte steigen

Der Rückzug ins Private setzt sich in Coronazeiten offenbar auch im Urlaub fort. Ferienwohnungen bzw. Apartments gewinnen enorm an Bedeutung und legen gegenüber 2018 um fast 12 Prozentpunkte zu. Auch Privatunterkünfte sind gefragter. 4-Sterne-Hotels sind in dieser Umfrage aber weiterhin die beliebteste Unterkunftsart.

Überraschend angesichts von Kurzarbeit und Rekordarbeitslosigkeit ist, dass das Reisebudget der Österreicher leicht steigen dürfte. Für den Haupturlaub werden demnach pro Haushalt im Schnitt etwa 2.760 Euro fließen. Polasek erklärte das mit gespartem Geld nicht stattgefundener Reisen aus dem Jahr 2020. Allerdings habe sich gezeigt, dass die Urlaubsbudgets jener Leute, die nur 500 oder bis 1.000 Euro im Jahr für einen Urlaub ausgeben können, weiter abschmolzen, wohingegen die höheren Budgets anstiegen.

Eine Rückkehr zum normalen Reiseverhalten erwarten 40 Prozent erst "bei Vorhandensein einer vertrauenswürdigen Impfung". In Österreich wurden bisher erst 180.000 Impfungen durchgeführt.

(Apa/red.)

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