Nach Zweifeln an der Vertragstreue soll eine Offenlegung der Exporte die Versorgung mit Impfungen gegen das Coronavirus gewährleisten.
Brüssel. Die Europäische Kommission will sich mit der Reduktion der für die EU vorgesehenen Impfstoff-Liefermengen durch den Konzern AstraZeneca nicht zufriedengeben. Das Unternehmen habe „keine zufriedenstellenden Antworten“ gegeben, sagte die für Gesundheitsfragen zuständige EU-Kommissarin, Stella Kyriakides, Montagabend nach einer kurzfristig anberaumten Krisensitzung. Für den heutigen Mittwoch ist ein weiteres Gespräch geplant.
Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca, der in Kooperation mit der Oxford University entwickelt wurde, wird aller Voraussicht nach an diesem Freitag von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für den Einsatz in der EU zugelassen. Doch nach aktuellem Stand der Dinge wird der britisch-schwedische Konzern im ersten Quartal statt der zugesagten 80 Millionen Dosen lediglich 31 Millionen Dosen liefern. Die Situation ist umso irritierender, als die Lieferungen nach Großbritannien von der Kürzung offenbar nicht betroffen sind.