Lockdown

St. Anton am Arlberg kämpft mit unerlaubten Zweitwohnsitzen

Archivbild vom 10. Jänner von den Pisten in St. Anton.
Archivbild vom 10. Jänner von den Pisten in St. Anton.APA/HELMUT FOHRINGER
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Dutzende Wintersportler melden sich unter dem Vorwand, Arbeit zu suchen, in der Gemeinde an.

St. Anton/Arlberg. Medienberichten zufolge würden Briten, Schweden und Dänen nach St. Anton am Arlberg kommen, um dort Après-Ski zu feiern. „Das ist so nicht richtig“, erklärte der Bürgermeister am Dienstag der „Presse“.

„Wir haben schon rund um Weihnachten festgestellt, dass Zuzug nach St. Anton herrscht. Viele junge Menschen reisen mit dem Zug an und suchen angeblich Arbeit“, sagt Bürgermeister Helmut Mall. Ihm zufolge melden sich die jungen Europäer auf den ersten Blick ordnungsgemäß bei der Gemeinde an. „Genau das ist das Problem: Wenn der Meldezettel von einem Betrieb abgestempelt ist, können wir ihn nicht ablehnen“, sagt Mall. Rund um Weihnachten seien zwar schon einige Neumeldungen aufgefallen, sie waren mit dem damals voraussichtlichen Ende des Lockdowns am 7. Jänner aber nicht unrealistisch. „Einige sind ja legal hier, weil sie tatsächlich Aussicht auf eine Arbeit haben. Es kann aber nicht sein, dass das jeden Tag 15 bis 20 neue Personen sind“, so der Bürgermeister. Natürlich seien auch die Hoteliers wütend, wenn sie sehen, dass Privatunterkünfte Gäste empfangen.

Einreise-Tipps im Internet

Mall fürchtet um das Image der Gemeinde: Immerhin ist der Wintersportort nicht vom Lockdown ausgenommen, obwohl aktuell keine Corona-Fälle bekannt seien. „Über manche Foren wird sogar im Internet animiert, mit dem Zug von Zürich nach St. Anton zu fahren“, erzählt er erbost. Das sei nicht zu dulden und sofort zu unterbinden. Deshalb beauftragte er die Polizei mit Personen- und Unterkunftskontrollen. Heustadel-Partys seien Gerüchte: „Wenn eine Gruppe irgendwo gemeinsam Bier getrunken hat, ist die Polizei immer eingeschritten, wenn sie es gewusst hat“, so der Bürgermeister. Richtige Partys seien das aber nie gewesen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2021)

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