Coronavirus

Britische Mutante: Fälle in NÖ und Kärnten bestätigt

Oberösterreich meldete 30 mögliche Infektionen mit der Mutation, in der Steiermark gab es bei neuen Verdachtsfällen Entwarnung.

Die Zahl der Verdachtsfälle, bei denen die britische Coronavirus-Mutation angenommen wird, ist in Oberösterreich weiter im Steigen. Von Montag auf Dienstag sind neun neue Meldungen hinzugekommen, dies Gesamtzahl lag damit bei 30. Betroffen sind die Bezirke Wels-Land mit sieben Fällen, Linz-Land mit sechs, Gmunden und Vöcklabruck mit je fünf, Ried mit vier, Braunau mit zwei und Freistadt mit einem Fall.

Einen Zusammenhang der Verdachtsfälle über die Bezirksgrenzen hinweg, sah der Krisenstab des Landes nicht. Ein Verdacht auf die südafrikanische Variante des Virus war bis Dienstag in Oberösterreich nicht bekannt.

Kärnten weist Fall mit B.1.1.2 nach

In Kärnten ist am Dienstag erstmals die Coronavirus-Mutation B.1.1.7 nachgewiesen worden. Wie der Landespressedienst am Abend in einer Aussendung mitteilte, war eine Frau im Bezirk Wolfsberg betroffen. Nach Vorsequenzierung und Sequenzierung gab es die Bestätigung des mutierten Virus. Sie wurde abgesondert und befindet sich in Heimquarantäne, Kontaktpersonen wurden vorerst keine ausgemacht.

Insgesamt drei Fälle von Corona-Infizierten waren in den vergangenen Tagen aufgetaucht, bei denen der Verdacht bestand, es könne sich um die britische Mutation handeln. Gerd Kurath, Sprecher des Landes Kärnten, bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Online-Bericht der "Kleinen Zeitung". Die drei Fälle hatten eine besonders hohe Virenlast aufgewiesen. Die Proben wurden nach Wien geschickt, zwei weitere Verdachtsfälle müssen erst sequenziert werden.

Steiermark: weitere Verdachtsfälle nicht bestätigt

Bei acht Verdachtsfällen auf die britische Mutation im Ausseerland hat es am Dienstag Entwarnung gegeben: Laut Österreichischer Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) erhärtete sich der Verdacht in keinem dieser acht Fälle, die seit 14. Jänner untersucht wurden. Es bleibt daher bei einem Fall eines an der Mutation erkrankten Steirers. Hinzu kommen zwei oberösterreichische Kinder, die sich in der Steiermark mit der Mutation infiziert haben.

Die positiven PCR-Tests aus der Bevölkerungstestung vom 16. und 17. Jänner in Bad Aussee und Bad Mitterndorf-Tauplitz befinden sich indessen noch zur weiteren Auswertung bei der Ages.

Niederösterreich: Britische Variante nachgewiesen

In Niederösterreich ist am Dienstag erstmals ein Fall der Coronavirus-Variante B 1.1.7. nachgewiesen worden. Betroffen ist nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) eine Frau aus dem Bezirk Lilienfeld. Ihre Probe war bereits am 14. Jänner als Verdachtsfall auf die britische Mutation kommuniziert worden, diese Einschätzung erhärtete sich nun in einem Befund des Instituts für Virologie der Universität Wien.

Covid-19 war bei der Frau am 12. Jänner festgestellt worden. Bei ihrem Ehemann und der Tochter liegt jeweils ein positiver Vortest auf die Virus-Variante B 1.1.7 vor. Spezifische Krankheitssymptome seien bei der Familie "nach der Rückkehr aus dem Ausland" aufgetreten. Alle Familienmitglieder wurden unmittelbar nach dem positiven PCR-Test der Mutter abgesondert und sind mittlerweile wieder genesen.

Mehr als 400 u.a. vom jüngsten Massentest im Bundesland stammende Proben liegen aktuell bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) zur Ganzgenom-Sequenzierung. Die Ergebnisse waren am Dienstagnachmittag noch ausständig.

"Die Entscheidung, ob der Lockdown gelockert oder verlängert wird, hängt auch mit dem Nachweis neuer Virusmutationen zusammen. Wir brauchen dringend ein präzises Bild, wie es im größten Bundesland aktuell aussieht", forderte Königsberger-Ludwig vom Gesundheitsministerium mehr Tempo ein.

(APA)

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