Amtsenthebungsverfahren

Große Mehrheit der Republikaner im Senat gegen Trump-Impeachment

Die Mehrheit der Republikaner macht Donald Trump die Mauer
Die Mehrheit der Republikaner macht Donald Trump die MauerAPA/AFP/SAUL LOEB
  • Drucken

Eine Zweidrittelmehrheit für eine Verurteilung, die Voraussetzung für die von den Demokraten angestrebte Ämtersperre für Donald Trump wäre, erscheint extrem unwahrscheinlich.

Eine überwältigende Mehrheit der Republikaner im Senat hat sich gegen den Fortgang des Amtsenthebungsverfahrens gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump ausgesprochen. Nach der Vereidigung der Senatoren als Geschworene in dem Verfahren unterstützten am Dienstag 45 der 50 Republikaner in der Kammer einen entsprechenden Einspruch ihres Parteikollegen Rand Paul. Nur fünf Republikaner stimmten mit den 50 Demokraten.

Damit findet das Verfahren im Senat ab der zweiten Februarwoche zwar weiterhin statt. Eine Zweidrittelmehrheit für eine Verurteilung, die wiederum Voraussetzung für die von den Demokraten angestrebte Ämtersperre für Trump wäre, erscheint aber extrem unwahrscheinlich.

Paul argumentierte, das Verfahren sei nicht verfassungsgemäß, weil Trump bereits am 20. Jänner aus dem Amt ausgeschieden ist. Er verwies darauf, dass nicht der Oberste Richter am Supreme Court, sondern der dienstälteste Senator, der Demokrat Patrick Leahy, den Vorsitz in dem Verfahren führen wird. Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten muss der Oberste Richter leiten. Paul wollte feststellen lassen, dass das Verfahren nicht einen Präsidenten, sondern eine Privatperson betreffen und daher gegen die Verfassung verstoßen würde.

Der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, nannte Pauls Argumentation "schlichtweg falsch". Andernfalls könne ein Präsident einem Amtsenthebungsverfahren und einer Ämtersperre entgehen, indem er Verbrechen gegen das Land unmittelbar vor dem Ende seiner Amtszeit verübe oder vor einem Verfahren im Senat zurücktrete. Die Entscheidung über Amtsenthebungsverfahren liege nach der Verfassung ausschließlich beim Senat. In der Anklage des Repräsentantenhauses werfen die Demokraten Trump wegen des Angriffs auf das Kapitol durch seine Anhänger "Anstiftung zum Aufruhr" vor.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Impeachment

Trump trennte sich von zwei Anwälten für Impeachment-Verfahren

Laut Insider "in gegenseitigem Einvernehmen" - Duo hatte an Verteidigungsstrategie für ehemaligen US-Präsidenten gearbeitet
USA

Spaltet Donald Trump die Republikaner?

Nach der Übermittlung an den Senat beginnt das Impeachment in zwei Wochen – und soll nur wenige Tage dauern.
Die Anklageschrift mit dem Vorwurf "Anstiftung zum Aufruhr"wurde in einer Prozession vom Repräsentantenhaus in den Senat gebracht
Impeachment

Anklage gegen Trump im US-Senat verlesen

Die US-Demokraten wollen Donald Trump wegen des Angriffs seiner Anhänger auf das Kapitol am 6. Jänner zur Verantwortung ziehen.
Impeachment Article Engrossment ceremony against U.S. President Donald Trump at the U.S. Capitol in Washington
USA

Was auf Trump nach dem zweiten Impeachment zukommt

Das Repräsentantenhaus leitet erneut ein Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump ein. Im Senat steht der zweite Akt des Prozesses an. Wann und ob es überhaupt dazu kommt, ist allerdings noch nicht sicher.
Anstiftung zur Gewalt…

Jetzt auch Youtube: Trump und seine Anhänger verlieren ihre Plattformen

Auf einmal geht es doch ganz schnell: Nach dem Sturm auf das Kapitol ziehen Social-Media-Plattformen harte Konsequenzen. Nicht nur Donald Trump wird gesperrt, auch seinen Anhängern wird der Stecker gezogen. Die Aktion bleibt nicht ohne Kritik.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.