Gallup-Umfrage

61 Prozent der Österreicher sind impfbereit, Angst vor Lockdown-Folgen steigt

Themenbild Winter in der Coronavirus Pandemie
Themenbild Winter in der Coronavirus Pandemieimago images/Sven Simon
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Die Impfbereitschaft ist seit Start der Coronaimpfung in Österreich wieder gestiegen, besagt die neueste Gallup-Umfrage. Die Angst vor einer Infektion ist im Lockdown eher gesunken.

Der Start der Corona-Impfungen in Österreich hat auch die Meinung darüber verändert. Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, liegt nun bei 61 Prozent der Bevölkerung, geht aus der aktuellen Gallup-Umfrage hervor.
Besonders hohe Zuwächse gibt es bei Frauen, bei Menschen über 50 Jahren und höher Gebildeten. 

Fest entschlossen zur Impfung sind 39 Prozent, eher entschlossen 22 Prozent der Befragten. Rund ein Drittel schließt eine Corona-Impfung grundsätzlich oder eher aus. Anfang Dezember stimmte knapp die Hälfte der Bevölkerung, also 49 Prozent, einer Corona-Impfung zu, sollte sich der Impfstoff als sicher und wirksam erweisen.


Die höchste Impfbereitschaft weisen Menschen über 50 Jahren und Personen mit einer hohen formalen Bildung auf - drei Viertel antworteten jeweils mit „ja, auf jeden Fall“ und „eher ja“. Männer stimmen nach wie vor häufiger als Frauen einer Impfung zu (66 Prozent vs. 56 Prozent).

„In den letzten Wochen konnten vor allem die Abwartenden für eine Impfung gewonnen werden, auch ein Teil der Skeptiker zeigt sich aufgeschlossener als zuvor“, sagt Gallup Institutsleiterin Andrea Fronaschütz. Überzeugungsarbeit für die Corona-Impfung müsse vor allem bei den 31-50-Jährigen geleistet werden: In dieser Altersgruppe hat sich der Anteil der Skeptiker (43 Prozent) im Vergleich zum Dezember (45 Prozent) kaum verringert. Bedrohung durch Coronavirus wird ernst genommen



Die Entwicklung der Impfbereitschaft sei vor dem Hintergrund der Entwicklungen in den letzten Wochen zu sehen. Der Anteil der Verharmloser sinke seit Oktober kontinuierlich. „Dazu tragen sicherlich Nachrichten von neuen Virusmutationen und Infektionsclustern bei“, so Fronaschütz.

Angst vor Ansteckung geht zurück...

Widersprüchlich scheint hingegen, dass die Angst vor der Ansteckung leicht rückläufig ist. Dass erklärt sich Fronaschütz trotz dadurch, dass sich die Menschen im Lockdown, in der Selbstisolation und im Homeoffice sicher fühlen würden. „Die Angst vor Infektion schwindet durch die subjektive Wahrnehmung von reduzierten Kontakten und eingeschränkter Reisefreiheit,“ sagt die Meinungsforscherin. Die Zustimmung zu den Reisebeschränkungen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, hat gegenüber Oktober zugenommen und liegt derzeit bei 82 Prozent.

...Angst vor Lockdown-Folgen steigt

Die Angst vor den Folgen eines langen Lockdowns ist aber nach wie vor sehr präsent, was wohl ebenfalls zur steigenden Impfbereitschaft beigetragen habe. Seit November ist mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung der Meinung, dass die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung mehr Schaden als Covid-19 selbst verursachen - Tendenz leicht steigend.

Wirtschaftliche Kollateralschäden befürchten 59 Prozent, indirekte gesundheitliche Folgen durch Freiheitseinschränkungen und soziale Isolation 57 Prozent der Befragten.

Nur 17 Prozent sind der Meinung, dass wir das Schlimmste hinter uns haben. Bei der Beurteilung der Parteien hinsichtlich Krisenbewältigung kann nur die SPÖ ein Plus gegenüber Dezember verzeichnen.

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(twi)

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