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Johannes Høsflot Klæbo: Vom Loipen-Star zum Einsiedler

Johannes Høsflot Klæbo
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Sprint-Dominator Johannes Høsflot Klæbo lebt aus Corona-Angst völlig isoliert, der WM-Test bringt ihn zurück in den Weltcup. Gibt der Norweger Kritikern die sportliche Antwort?

Falun/Wien. Das Eremitenleben ist im nordischen Wintersport nicht ganz neu. Biathlon-König Ole Einar Bjørndalen war der aktuellen Zeit lange voraus, der Norweger schottete sich stets im eigenen Wohnmobil ab und verzichtete wegen Hygienebedenken auf den Handschlag zur Begrüßung. Auf noch extremeren Spuren wandelt nun Landsmann Johannes Høsflot Klæbo. Der Langlauf-Jungstar hat größte Sorgen wegen der unabsehbaren Langzeitfolgen einer Corona-Infektion und lebt deshalb schon seit Monaten in einer Art Dauerquarantäne.

»Mit drei Prozent weniger Lungenkapazität gewinne ich nicht mehr.«

Johannes Høsflot Klæbo

Die Wohnung in Trondheim hat Klæbo gegen ein Chalet im Skigebiet Skeikampen getauscht, verlässt es nur für das Training. Auch Eltern, Bruder und Freundin haben dort nur selten, und wenn ausschließlich nach „Sicherungstagen“ und negativem PCR-Test Zutritt. Partnerin Pernille muss ihre Uni-Kurse ausnahmslos virtuell absolvieren, besuchen durfte sie ihn über Weihnachten trotzdem nicht. „Es ist traurig, das so zu sagen, aber sie ist gezwungen, so zu leben wie ich“, erklärte der 24-Jährige.Den Weltcup hat der Sprintsieger der Vorsaison nach dem Gewinn des Ruka-Triples Ende November wie das gesamte norwegische Team (und anfangs auch Schweden und Finnland) boykottiert. Das Sicherheitsprotokoll der FIS ist ihm nicht streng genug. Sogar einen WM-Verzicht stellte er zunächst in den Raum.

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