Pizzicato

Neues von den Grünen

So haben sich die Grünen das wahrscheinlich nicht vorgestellt.

Obwohl damit natürlich zu rechnen war. Aber wenn es dann so weit ist, überrascht es einen dann doch. Jahrelang – ja, was heißt: jahrzehntelang – waren die Grünen empört, entsetzt und fassungslos über die anderen. Nun sind die anderen empört, entsetzt und fassungslos über die Grünen. So schnell kann das gehen.

Wer in der Regierung sitzt, verliert das Monopol darauf, empört, entsetzt und fassungslos zu sein. Und muss es den anderen überlassen. Viele Grünen überlegen sich nun, zu den Neos zu wechseln, weil sie es eben so gewohnt sind, empört, entsetzt und fassungslos zu sein, dass sie jetzt gar nicht damit aufhören können. Eine Option wäre freilich auch die SPÖ. Aber da besteht dann doch die Gefahr, dass die statt der Grünen eines Tages fliegend in die Regierung wechselt und damit ihren Anspruch, empört, entsetzt und fassungslos zu sein, wieder aufgeben muss. Ein Problem, das die ÖVP übrigens nicht hat: Denn die ist immer in der Regierung.
Und so müssen die Grünen nun eben damit leben, dass sie imagemäßig derzeit irgendwo zwischen AstraZeneca und dem Skifahren angesiedelt sind. Aber es kommen sicher wieder bessere Zeiten. In der Opposition dann. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

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