Die britische Regierung lehnt zusätzliche Lieferungen von in Großbritannien produzierten AstraZeneca-Vakzinen an die EU ab.
London. Während in der EU die Sorge um die Versorgung mit Corona-Impfungen wächst, hat Großbritannien offenbar „mehr als genug“ Vorräte des begehrten Wirkstoffs. Die Tageszeitung „The Times“ zitierte am Donnerstag namentlich nicht genannte „Industriekreise“ mit den Worten: „Wir haben ausreichend Impfungen. Es ist mehr, als die Regierung braucht.“ Demnach hat Großbritannien 367 Mio. Dosen bestellt, das wäre genug, um jeden Bewohner des Landes 5,5-mal zu impfen.
Dennoch zeigt sich die Führung in London in der Kontroverse mit der EU um Lieferungen des in Oxford entwickelten Impfstoffs von AstraZeneca zu keinem Zugeständnis bereit. „Wir müssen sicherstellen, dass der vereinbarte Zeitplan, auf dem unser Impfprogramm beruht, wie geplant eingehalten wird“, sagte Kabinettsminister Michael Gove gestern der BBC. Großbritannien werde „keine Unterbrechungen“ seines Impfprogramms hinnehmen. Der wissenschaftliche Berater der Regierung, Jeremy Farrar, warnte hingegen: „Impf-Nationalismus hilft niemandem.“