Niederösterreich

Explosion von Wohnhaus in Langenzersdorf: Vermisster tot geborgen

Rescue workers are seen at the site of an explosion of a house in Langenzersdorf
Rescue workers are seen at the site of an explosion of a house in LangenzersdorfREUTERS
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Das Mehrparteienhaus stand nach der Explosion im Vollbrand. Eine Person kam unter dem Schutt ums Leben. Fünf Personen wurden leicht verletzt.

In einem Mehrparteienhaus in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) hat sich Freitagfrüh aus bisher unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Ein Mann, der als vermisst galt, wurde am frühen Abend tot geborgen. Er lag unter den Trümmern, teilte Feuerwehrsprecher Franz Resperger auf Anfrage mit. Das Opfer soll 60 Jahre alt sein. Laut Rotem Kreuz gab es einen Schwerverletzten. Fünf Menschen wurden leicht verletzt.

Vorübergehend war das Mehrparteienhaus am Vormittag in Vollbrand gestanden, etwa 150 Helfer bekämpften die Flammen. Obwohl die Löscharbeiten großteils abgeschlossen waren, gab es für sie am frühen Nachmittag noch jede Menge zu tun. "Immer wieder flackern Glutnester auf", schilderte Resperger.

Ein Statiker begutachtete das Haus. "Das Objekt ist einsturzgefährdet", betonte der Feuerwehrsprecher. Angefordert wurde deshalb ein Spezialfahrzeug, mit dessen Hilfe die Einsatzkräfte den Schuttkegel langsam abarbeiten wollten. Die Befürchtung, dass sich der vermisste Mensch unter den Trümmern befinden könnte, ist auf ein Mobiltelefon zurückzuführen. Resperger: "Die Person war kurz vor der Explosion mit dem Handy in der Gasse eingeloggt."

Rescue workers are seen at the site of an explosion of a house in Langenzersdorf
Rescue workers are seen at the site of an explosion of a house in Langenzersdorf(c) REUTERS (ALEXANDRA SCHWARZ-GOERLICH)

Die Detonation hatte sich um etwa 8.00 Uhr ereignet. Das obere Stockwerk des Objektes wurde teilweise weggerissen. Die Feuerwehr war mit 150, die Polizei mit 100 und das Rote Kreuz mit 25 Einsatzkräften vor Ort. Zusätzlich wurden zwei Hubschrauber des ÖAMTC, "Christophorus 3" und "Christophorus 9" angefordert, sowie Notärzte, und Rettungshunde. An Ort und Stelle war außerdem ein Polizeihubschrauber.

Die Verletzten wurden laut Sonja Kellner, der Sprecherin des Roten Kreuzes Niederösterreich, in drei unterschiedliche Krankenhäuser gebracht. Als aufnehmende Kliniken galten Korneuburg, Stockerau sowie das SMZ-Ost in Wien. "Die Verletzungsmuster waren Rauchgasvergiftungen und Kollaps-Situationen", führte Landesrettungskommandant Werner Kraut aus. Zehn weitere Personen wurden im Langenzersdorfer Gemeindesaal vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

Rescue workers are seen at the site of an explosion of a house in Langenzersdorf
Rescue workers are seen at the site of an explosion of a house in Langenzersdorf(c) REUTERS (ALEXANDRA SCHWARZ-GOERLICH)

Resperger zufolge wurden die Wohnungen im dritten und vierten Stock des Objektes "völlig verwüstet". Die Feuerwehr bot mehrere Drehleitern auf. Eine Person wurde mittels Leiter gerettet. Das gesamte Haus wurde evakuiert, außerdem wurde die Energiezufuhr abgeschaltet.

Der Gemeindechef hat zudem das Bundesheer zum Assistenzeinsatz angefordert. 32 Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg sind laut einer Aussendung des Verteidigungsministeriums aufgeboten.

Im Laufen war auch die Erforschung der Ursache für die Explosion. Brandermittler des Landeskriminalamts waren nach Angaben von Polizeisprecher Johann Baumschlager an Ort und Stelle.

Das Geschehen sei „fürchterlich“, sagte Bürgermeister Andreas Arbesser (ÖVP). Das Obergeschoß des Mehrparteienhauses sehe aus "wie nach einem Bombentreffer". Die im Gemeindesaal untergebrachten Personen würden "mit dem Notwendigsten versorgt".

(twi/APA)

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