Nach Rücktritt

Salzburger ÖVP: Klubobfrau Gutschi wird Landesrätin

Landesrätin Maria Hutter tritt zurück. An ihrer Stelle soll ÖVP-Klubchefin Daniela Gutschi treten. Landesparteisekretär Wolfgang Mayer übernimmt die Klubführung im Landtag.

In einer schwierigen Zeit brauche es Erfahrung, Empathie und klare Standpunkte. So begründete Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Freitagnachmittag seine jüngste Personalentscheidung. Nach dem überraschenden Rücktritt von Landesrätin Maria Hutter präsentierte der Salzburger VP-Chef Daniela Gutschi, bisherige Klubobfrau im Landtag, als Nachfolgerin.

„Es ist jetzt kein Platz für Experimente mit politischen Quereinsteigern“, sagte Haslauer. Die 53-jährige Gutschi erfülle das Anforderungsprofil perfekt. In den 1990er-Jahren sammelte sie als Geschäftsführerin der ÖVP in der Stadt Salzburg erste politische Erfahrung, 2013 kam sie in den Landtag, seit 2015 ist sie Klubobfrau. Die gebürtige Tirolerin, die aus einer Lehrerfamilie kommt, ist hauptberuflich Geschäftsführerin des Salzburger Hilfswerks. Ein Unternehmen, das mit rund 1.300 Mitarbeitern in der Hauskrankenpflege ebenso tätig ist wie in der Kinderbetreuung oder der Familienberatung.

Gutschi wird sich von ihrer Funktion im Hilfswerk freistellen lassen, um das Regierungsamt zu übernehmen. Dort wird sie für Bildung, Naturschutz und den Nationalpark Hohe Tauern zuständig sein. Im Bildungsbereich fühle sie sich sattelfest, in den Naturschutz müsse sie sich erst einarbeiten, sagte Gutschi bei ihrer Präsentation. Am Montag wird sie sich vor ihrer Wahl in die Regierung einem Hearing im Landtag stellen. Mitzuwirken, dass es möglichst rasch wieder zu einem Zurück zum Präsenzunterricht in den Schulen kommt, sei ihr ein großes Anliegen, sagte sie.

Vorgängerin wegen „Dreifachbelastung“ zurückgetreten

Ihre Vorgängerin Hutter, eine 39-jährige Biobäuerin, hatte ihren Rücktritt mit der Dreifachbelastung von Politik, Familie und Bauernhof in Zeiten der Pandemie begründet. „Ich habe mich für meine Familie entschieden“, sagte Hutter. VP-Chef Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeigte Verständnis für den Schritt. Hinter den Kulissen dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass es Hutter in den zweieinhalb Jahren in der Regierung nicht gelungen war, ein überzeugendes politisches Profil zu entwickeln. Rosen wurden der scheidenden Landesrätin von ungewöhnlicher Seite gestreut: Die Landesregierung verliere ein „dialogfähiges Mitglied und eine Anschlussstelle zwischen Regierung und Opposition“, hieß es in einer Aussendung von FP-Klubobfrau Marlene Svazek.

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