Bangladesch siedelte noch mehr Flüchtlinge auf umstrittene Insel um

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Insgesamt sind rund 100.000 Rohingya betroffen. Die Insel ist während der Monsunsaison heftigen Stürmen und Überflutungen ausgesetzt.

Bangladesch hat 1778 weitere Rohingya-Flüchtlinge auf eine Insel gebracht, die nach Angaben mehrerer Hilfsorganisationen während der Monsunsaison heftigen Stürmen und Überflutungen ausgesetzt ist. Trotz Kritik von Hilfsorganisationen hält die Regierung an ihrem Plan fest, insgesamt 100.000 Angehörige der muslimischen Minderheit aus überfüllten Flüchtlingslagern auf dem Festland auf die rund 35 Kilometer entfernte Insel schicken.

Inzwischen seien mehr als 5000 Flüchtlinge dort, sagte ein zuständiger Behördenmitarbeiter. Im Dezember schrieb die Hilfsorganisation Amnesty International, dass keine unabhängige Beobachtung der Lage vor Ort möglich sei, da Hilfsorganisationen die Insel nur mit vorheriger Erlaubnis betreten dürften.

„Freiwilllig auf die Insel“ 

Nach Angaben örtlicher Behörden gehen die Rohingya-Flüchtlinge freiwillig auf die Insel, auf die Bangladesch unter anderem Unterkünfte, Krankenhäuser, Dämme und Moscheen für rund 300 Millionen Euro gebaut habe.

In Bangladesch leben Hunderttausende Rohingya in Camps. Die meisten sind 2017 vor Militärgewalt in dem Nachbarland Myanmar (Burma) geflohen. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Verfolgung der muslimischen Minderheit dort als anhaltenden Völkermord. Viele Rohingya verloren durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft.

Das Militär von Myanmar (Burma) und die Regierung unter der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stehen wegen der Verfolgung international in der Kritik. Etliche Rohingya wollen in ihre Heimat zurückkehren. Aber die Verhandlungen der Vereinten Nationen mit Myanmar verlaufen schleppend.

(APA)

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