Ein Wiener Forschungsteam untersucht, wie junge Menschen ihre Religiosität im Alltag online und offline leben.
Religionswissenschaft

Religiöse Influencer - oder: Sonntagspredigt über WhatsApp

In den sozialen Medien finden religiöse Jugendliche angefangen von koscheren Kochtipps bis hin zu muslimischen Modetrends eine Fülle an Angeboten.

Die Frau blickt selbstbewusst in die Kamera. Sie trägt ein schwarzes samtenes T-Shirt, darunter einen langärmeligen Sweater mit Leopardenmuster. Die Haare hängen offen über ihre Schultern, die Lippen sind rot bemalt. Was im ersten Moment vielleicht irritiert: Vor ihrer Brust baumelt gut sichtbar eine Kette mit Kreuzanhänger. Ja, so cool kann Religiosität heutzutage in den sozialen Netzwerken mitunter daherkommen.

Eine Pfarrerin auf Instagram

„Juli and the Church“ heißt der Kanal von Julia Schnizlein auf der Onlineplattform Instagram. Im „echten“ Leben ist sie evangelische Pfarrerin in Wien. Das ist längst kein Widerspruch mehr. „Junge Menschen, die mit sozialen Medien aufwachsen, empfinden online und offline nicht als getrennte Bereiche“, erklärt die Politik- und Religionswissenschaftlerin Astrid Mattes von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Sie interessiert sich für die Orte, die religiöse Jugendliche aus Wien aufsuchen – sei es im Internet oder in ihrer Heimatstadt. Der Facebook-Account der Pfarre kann ein solcher Ort genauso wie die Moschee im eigenen Grätzel sein.

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