Gerade weil die Börsengewässer jetzt unruhig sind, gilt es Ruhe zu bewahren - und den Blick auf große Dampfer zu lenken. Fünf von ihnen erweisen sich mit ihren Aktien als besonders attraktiv.
Je unruhiger die Zeiten, umso mehr haben Gurus, Revoluzzer und Helden Konjunktur. So auch jetzt: das Coronavirus, der Klimawandel, die Gefahr eines Blackouts bei der Stromversorgung und diverse geopolitische Instabilitäten. Da werden Mahner, Propheten und Besserwisser schnell zu neuen Säulenheiligen. Und weil der Mensch materiell ausgerichtet ist, macht das ganze Phänomen eben auch vor der Börse nicht Halt.
Spielarten gibt es viele. So hat der Aufstieg Greta Thunbergs zur Umweltikone etwa Aktien des Wasserstoff-, Solar- und E-Auto-Sektors, in dem die Techniker ja auch vor ihr schon längst geforscht haben, in schwindlige Höhen fliegen lassen.
Elon Musk wiederum, der Chef des E-Auto-Pioniers Tesla, ist aufgrund des Hypes inzwischen nicht nur zum reichsten Menschen der Welt avanciert, sondern auch zu einem Hohepriester, der in letzter Zeit nur einen Firmennamen aussprechen oder ein Bild dazu zeigen muss, um schier jede Aktie dieser Welt abheben zu lassen.
Und diese Woche haben Privatanleger mit koordinierten Kursspekulationen auf Aktien wie GameStop, AMC Entertainment oder Varta, bei denen Hedgefonds besonders stark auf fallende Kurse setzten, hunderte Prozente an Gewinnen erzielt und sich dabei noch in der Pose des Robin Hood geriert.
Man kann das alles als irre bezeichnen und wird damit gar nicht so falsch liegen. Letztlich aber ist gerade das Chaos rund um die leerverkauften Aktien nur ein Nebeneffekt der Massenliquidität, wie Philipp Hildebrand, Vizechef des Vermögensverwalters BlackRock, gegenüber Bloomberg TV treffend sagte. Die wahren Kursbeweger – und Risiken – „bleiben die Pandemie und die Impfstoffverteilung“. Was also tun?
Grundsätzlich einmal nichts anderes als das, was immer geboten ist: langfristig denken, breit streuen und weltweit investieren. Genau das ist es auch, was bei der Abfederung einer Korrektur hilft. Denn dass eine solche, wann auch immer, kommen muss, steht außer Zweifel. Für den Moment – das hat diese Woche gezeigt – lässt sich immerhin so viel sagen, dass nach wochenlangen Kursanstiegen etwas die Luft draußen ist und erwartbare Gewinnmitnahmen stattgefunden haben. Und generell ist festzuhalten, dass der Markt in der Euphorie diverse Risiken in der Welt und in der Wirtschaft doch recht eifrig ausgeblendet hat.